Kiel. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist in Schleswig-Holstein erstmals über 1000 gestiegen. Die Landesmeldestelle registrierte insgesamt 6117 neue Corona-Fälle. Die Zahl der im Zusammenhang mit der Pandemie gestorbenen Menschen stieg um neun auf nun 1953.

Die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen in Schleswig-Holstein ist erstmals über 1000 geklettert. Die Landesmeldestelle gab bei den Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche am Mittwochabend einen Wert von 1008,2 an. Am Vortag hatte er noch bei 959,0 und am Mittwoch vergangener Woche bei 844,9 gelegen. Auch die Zahl der registrierten Neuinfektionen stieg noch einmal deutlich. Insgesamt seien 6117 Fälle festgestellt worden - 387 mehr als am Vortag und 658 mehr als am Mittwoch vor einer Woche.

Ungewöhnlich hoch ist die Zahl der Menschen, die binnen eines Tages im Zusammenhang mit dem Virus starben: neun. Damit stieg die Gesamtzahl der Toten seit Beginn der Pandemie auf 1953. Die Zahl der seither Genesenen gab die Landesmeldestelle mit 130.600 an.

Die Hospitalisierungsinzidenz - also die Zahl der in Krankenhäusern neu aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche - sank den Angaben zufolge von 6,36 am Dienstag auf 6,25. Bundesweit erhöhte sich dieser Wert nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) von 4,07 auf 4,26. Bei Überschreiten der Grenzwerte 3, 6 und 9 können die Bundesländer jeweils schärfere Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie verhängen.

Bei der Zahl der in Krankenhäusern liegenden Covid-19-Patienten veränderte sich mit 339 kaum etwas - am Dienstag waren es 338. Die Zahl der Covid-19-Erkrankten auf Intensivstationen nahm hingegen wieder um 5 auf 50 zu. Von ihnen mussten unverändert 31 beatmet werden. Das Register der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und- Notfallmedizin (Divi) meldete am Donnerstag für Schleswig-Holstein (Stand: 10.15 Uhr) 48 Covid-19-Intensivpatienten, von denen 27 invasiv beatmet werden mussten.

Die höchste Sieben-Tage-Inzidenz verzeichneten am Mittwoch weiterhin die Kreise Stormarn (1798,9) und Flensburg (1214,2) sowie die kreisfreie Stadt Neumünster (1200,2). Die niedrigsten Werte wurden unverändert in den Kreisen Dithmarschen (525,3), Plön (589,9) und Steinburg (604,4) registriert. Mit Ausnahme der Kreise Nordfriesland und Segeberg sowie der Stadt Kiel weisen alle Kreise und Städte steigende Inzidenzwerte auf.

79,4 Prozent der Schleswig-Holsteiner sind laut RKI mindestens einmal geimpft. Den vollständigen Grundschutz mit der meist nötigen zweiten Spritze haben demnach 78,2 Prozent. Eine Auffrischungsimpfung erhielten bisher 59,0 Prozent der Einwohner. Bei den Erst- und Zweitimpfungen liegt der Norden im Ländervergleich weiter im ersten Drittel. Bei den "Booster"-Impfungen belegt Schleswig-Holstein hinter dem Saarland sogar Platz zwei.

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