Hamburg.

Die Linksfraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft fordert angesichts durch die Decke schießender Corona-Infektionszahlen eine Einstellungsoffensive in den Gesundheitsämtern. Außerdem müssten die Laborkapazitäten ausgebaut werden, sagte am Dienstag der gesundheitspolitische Sprecher der Fraktion, Deniz Celik. Wie zwei schriftliche Kleine Anfragen an den rot-grünen Senat ergeben hätten, dauere es derzeit bis zu 13 Tage, bis ein Corona-Infizierter von den Gesundheitsämtern kontaktiert werde. "Ein derartiger Rückstand bei der Bearbeitung der Positiv-Fälle bedeutet aber auch, dass das Virus freie Bahn hat."

Der Senat habe es "sträflich versäumt, die Gesundheitsämter auf eine schwere Infektionswelle vorzubereiten", sagte Celik. Zwar sei das Personal in den Gesundheitsämtern im Vergleich zum Dezember leicht aufgestockt worden, so dass dort derzeit rund 700 Vollzeitkräfte in der Kontaktnachverfolgung tätig seien. Dies seien jedoch deutlich weniger als im Januar 2021 oder im Mai vergangenen Jahres. Damals seien 913 beziehungsweise 964 Vollzeitkräfte zuständig gewesen, obwohl die Inzidenz deutlich niedriger lag als heute.

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