Hamburg. Über die A26 Ost soll der Verkehr künftig kreuzungsfrei durch den Hamburger Hafen fließen. Die geplante Verbindung zwischen A7 und A1 stößt bei Umweltschützern auf Kritik. Der Naturschutzbund wirft dem Senat “klimapolitisches Totalversagen“ vor.

Trotz jüngster Verzögerungen bei der Planung für die A26 Ost im Süden Hamburgs soll die Hafenautobahn in zehn Jahren fertig gestellt sein. "Nach wie vor wird eine Verkehrsfreigabe im Jahr 2031 angestrebt", erklärte der Senat auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion in der Bürgerschaft. Die Einreichung der Unterlagen für das Planfeststellungsverfahren zum Abschnitt Moorburg habe sich verzögert, weil dort nun auch eine Hochspannungsleitung verlegt werden müsse. Ferner seien zusätzliche Unterlagen zum Klimaschutz erstellt worden.

Hintergrund des Leitungsumbaus sei die Stilllegung des Kohlekraftwerks Moorburg und der Netzanschluss für die geplante Anlage zur Wasserstoffproduktion, erklärte ein Sprecher der Bundesplanungsgesellschaft Deges. Zudem habe die Ermittlung von Daten zum Nachtkerzenschwärmer, einer im Baugebiet lebenden Falterart, länger gedauert.

Die 9,7 Kilometer lange Autobahn, die auch als Hafenpassage bezeichnet wird, soll als Verlängerung der A26 West die Lücke zwischen der A1 und der A7 schließen. Die Kosten des Projekts veranschlagte der Senat wie schon im März vergangenen Jahres auf 1,85 Milliarden Euro.

Der Naturschutzbund (Nabu) Hamburg kritisierte, dass der Senat die Empfehlungen seines eigenen Klimabeirats ignoriere und klimaschädliche Vorhaben wie die geplante A26 Ost auch ohne Überprüfung realisieren wolle. "Der Umgang mit der A26 Ost offenbart auf erschreckende Weise das klimapolitische Totalversagen des Senats", meinte Nabu-Landeschef Malte Siegert.

Der Klimabeirat hatte im Dezember gefordert, die durch Bau, Betrieb und Entsorgung verursachten CO2-Emissionen zu ermitteln. Der Senat erklärte, er habe die Stellungnahme zur Kenntnis genommen. Es gehe um ein Vorhaben des Bundes. Die Ermittlung der CO2-Emissionen der A26 Ost sei möglich und für den Abschnitt Moorburg auch schon gemacht worden.

© dpa-infocom, dpa:220125-99-838708/2