Hamburg.

Handball-Bundesliga-Präsident Uwe Schwenker hat vor dem Aus der deutschen Nationalmannschaft bei der EM den bisherigen Verbleib im Turnier trotz der zahlreichen Corona-Ausfälle verteidigt. "Da hängt eine ganze Menge mehr dran", sagte Schwenker im "Sportclub" des NDR-Fernsehens am Sonntagabend. Das DHB-Team beklagte bis zum Montagmittag 15 Corona-Fälle. Zum Schluss stand nur noch ein Rumpfkader von 14 Spielern zur Verfügung.

"Der Preis wäre gewesen, dass man hätte mit Konsequenzen rechnen müssen sowohl wirtschaftlicher Art als auch rechtlicher Art, dass man möglicherweise an den nächsten Turnieren hätte nicht teilnehmen können bis hin - das ist natürlich spekulativ -, dass man möglicherweise nicht mehr Ausrichter der EM 2024 gewesen wäre", begründete Schwenker den Verbleib im Turnier.

Zudem sagte der 62-Jährige: "Und man kennt das jetzt noch von der WM des letzten Jahres in Ägypten, dass es immer noch Schadenersatzforderungen der Fernsehanstalten gibt, die natürlich einen Warenkorb gekauft haben, in dem dann nicht alles drin ist."

Die Entscheidung sei nicht nur durch die Funktionäre gefallen, betonte der frühere Geschäftsführer des deutschen Rekordmeisters THW Kiel. "Es hat eine wichtige Rolle gespielt, dass die Spieler von sich aus gesagt haben, sie wollen hier weiterspielen, sie wollen unbedingt im Wettbewerb bleiben." Für die Vereine, die die Profis zum Turnier abgestellt haben, sei entscheidend gewesen, "dass es keine schweren Verläufe waren". Eine andere Entscheidung wäre eventuell getroffen worden, hätte es schwere Verläufe gegeben, sagte Schwenker.

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