Großenbrode/Bremen.

Seenotretter haben in der Nacht zum Sonntag nach stundenlanger Suche vor Fehmarn drei Angler auf der Ostsee gerettet, deren kleines offenes Boot nach Maschinenausfall über zwei Stunden lang im Dunkeln auf dem Meer trieb. Die Angler hatten am Samstagabend zwar per 112 einen Notruf absetzen können. "Der Rückruf beim Havaristen lieferte wenig Informationen, da die Angler sich in einem Bereich mit sehr schlechter Netzabdeckung befanden", berichtete eine Sprecherin der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) am Sonntag.

So wusste die Leitstelle der Seenotretter zunächst nur, dass sich die Angler in einem rund zwölf Kilometer langen Küstenabschnitt zwischen Staberhuk und Puttgarden befinden müssten. Auch die spätere Übermittlung zweier Positionen über einen Messengerdienst brachte die Seenotretter nicht weiter, und eine erneute Kontaktaufnahme zum havarierten Boot war nicht möglich.

Den rettenden Hinweis lieferte schließlich erst die Ro-Ro-Fähre "Finnstar", die rund 14 Kilometer östlich von Fehmarn ein Radarecho geortet hatte. "Die Seenotretter benötigten etwa 30 Minuten bis zur angegebenen Position. Dort fanden sie tatsächlich das offene, vermisste Boot vor", berichtete die DGzRS. Nach dem Maschinenausfall sei das kleine, nur 5,20 Meter lange Boot immer weiter von der Küste abgetrieben worden. Nach einer nahezu dreistündigen Schleppreise erreichten die Seenotretter mit ihrem in Großenbrode stationierten Rettungskreuzer "Bremen" kurz vor Mitternacht die Insel Fehmarn. "Die Angler und ihr Boot überstanden die Havarie unbeschadet."

Die Seenotretter weisen in diesem Zusammenhang auf ihre kostenlose Sicherheits-App SafeTrx hin. Diese zeichne über das GPS des Smartphones die Route auf und könne im Notfall direkt in der Seenotleitung abgefragt werden.

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