Hamburg.

Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Hamburg hat jede Kritik am Impftempo gegen das Coronavirus zurückgewiesen. "Die Debatten koppeln sich von der Realität ab. Die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte sowie die Teams der Behörde impfen in demselben hohen Tempo weiter wie vor den Feiertagen", sagte der KV-Vorsitzende Walter Plassmann. So seien in der vergangenen Woche in den Praxen knapp 67.000 Impfungen verabreicht worden und in den ersten beiden Tagen dieser Woche bereits mehr als 25.000.

Nach wie vor entfielen jeweils rund zehn Prozent dieser Impfungen auf Erst- und Zweitimpfungen. "Diese Zahl ist bedeutender als die Zahl der Auffrischimpfungen", sagte Plassmann. Aber selbst diese dritte Spritze hätten beispielsweise schon mehr als 62 Prozent aller über 60-Jährigen erhalten. Plassmann wies auch darauf hin, dass Hochrechnungen der KV ergeben hätten, dass die Hamburger Impfquote um etwa zwei bis drei Prozentpunkte höher sei als ausgewiesen. Die Datenlücke zwischen gemeldeten und tatsächlichen Impfungen wolle die KV Hamburg nun mit dem Robert-Koch-Institut schließen.

Nach RKI-Angaben sind inzwischen 80,0 Prozent der Hamburgerinnen und Hamburger mindestens einmal geimpft. Den vollständigen Grundschutz mit der meist nötigen zweiten Spritze haben demnach 77,7 Prozent der Hansestädter. Eine Auffrischungsimpfung erhielten 40,2 Prozent.

Bei den Erst- und Zweitimpfungen liegt Hamburg im Ländervergleich weiter auf dem dritten Platz hinter Bremen und dem Saarland. Bei den Booster-Impfungen zur Auffrischung liegt Hamburg hinten, noch schlechtere Quoten finden sich nur in Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.

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