Bürgerschaftsantrag

CDU will Wohnungen über Parkplätzen bauen – auf Stelzen

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CDU-Stadtentwicklungspolitikerin Anke Frieling: „Wir brauchen in Hamburg mehr günstige Wohnungen, wir müssen aber auch bestehende Parkplätze erhalten.“

CDU-Stadtentwicklungspolitikerin Anke Frieling: „Wir brauchen in Hamburg mehr günstige Wohnungen, wir müssen aber auch bestehende Parkplätze erhalten.“

Foto: picture alliance/dpa | Axel Heimken

In Hamburg sei jetzt mehr Kreativität gefragt, so die Partei – auch weil die Zahl der Sozialwohnungen deutlich gesunken sei.

Hamburg.  Die CDU hat einen ungewöhnlichen Vorschlag gemacht, wie es gelingen könnten, auch künftig genügend Flächen für den Wohnungsbau zu finden. In einem Antrag zur Bürgerschaftssitzung an diesem Mittwoch hat die Fraktion einen Antrag eingebracht, nach dem neue Wohnungen über bereits bestehenden Parkplätzen gebaut werden sollen – auf Stelzen. So werde es bereits in anderen Städten „mit großem Erfolg geplant und umgesetzt“, heißt es in dem Antrag. „Diese Doppelnutzung der Flächen ist sowohl ökonomisch als auch ökologisch sinnvoll und würde auch einen kleinen Beitrag zum Erhalt von Parkraumflächen darstellen.“

Es sei beim Wohnungsbau nun auch Kreativität gefragt, so die CDU. Begründet wird der Vorschlag in dem Antrag mit den zuletzt deutlich zurückgegangenen Zahlen bei den Sozialwohnungen. Jährlich fielen 3000 Wohnungen aus der Preisbindung – statt mehr, würden aber „von Jahr zu Jahr weniger Sozialwohnungen bewilligt“, so der Antrag. Im Jahr 2019 seien laut Senatsantworten auf Kleine Anfragen noch 3551 neue Sozialwohnungen bewilligt worden, 2020 seien es nur noch 2643 gewesen.

Bürgerschaftsantrag: CDU will Wohnungen auf Stelzen bauen

In den ersten drei Quartalen 2021 seien insgesamt gerade noch 391 Wohneinheiten bewilligt worden. Absehbar sei daher, „dass die Förderzahlen in diesem Jahr wiederum drastisch zurückgehen werden“, heißt es in dem CDU-Antrag. Darin wird der Senat schließlich aufgefordert, in den Bezirken entsprechende „Flächenpotenziale zu identifizieren“, für diese „das Planrecht für eine Wohnbebauung anzupassen“ und dort geförderten Wohnungsbau zu ermöglichen, um mehr günstigen Wohnraum zu schaffen.

„Wir brauchen in Hamburg mehr günstige Wohnungen, wir müssen aber – gerade in dicht besiedelten Gebieten – auch bestehende Parkplätze erhalten“, sagte CDU-Stadtentwicklungspolitikerin Anke Frieling. „Die größte Platzverschwendung sind allerdings ebenerdige Parkflächen ohne Zusatznutzen. Hier setzen wir mit unserem Antrag für eine kreative Nachverdichtung auf bereits versiegelten Flächen an. Die Parkfläche bleibt erhalten, wird aber überbaut“, so Frieling. „Auch in Hamburg gibt es Flächen, die für eine derartige Doppelnutzung infrage kommen.“

( jmw )

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