Kiel.

Schleswig-Holsteins Gesundheitsminister Heiner Garg hat sich wegen möglicherweise regelmäßiger Corona-Impfungen für dauerhafte Impfzentren ausgesprochen. "Es ist gut möglich, dass die Menschen in regelmäßigen Abständen eine Auffrischungsimpfung brauchen", sagte der FDP-Politiker in einem Interview des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel". Noch gebe es dazu nicht genügend wissenschaftliche Erkenntnisse. "Aber wir sollten uns darauf vorbereiten, möglicherweise im Schnitt alle sechs Monate 70 bis 75 Millionen Menschen zu impfen." Dafür seien dauerhafte Strukturen nötig. Möglich wäre auch, Apothekern und Zahnärzten das Impfen dauerhaft zu erlauben.

Garg appellierte an die EU, die Produktionskapazitäten auszubauen - "gerade vor dem Hintergrund, dass wir auf Jahre massenhaft Impfstoff brauchen". Die Begrenzung des Biontech-Impfstoffs durch den geschäftsführenden Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) nannte Garg einen "großen Mist". "Ich hoffe nicht, dass die Länder noch einmal damit konfrontiert werden, dass zu wenig Impfstoff verfügbar ist." Eine allgemeine Impfpflicht lasse sich erst einführen, wenn absolut sicher sei, dass genügend Impfstoff vorhanden sei. "Sonst macht sich der Staat lächerlich."

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