Kiel. Die Schulen in Schleswig-Holstein sollen auch in der aktuellen Phase der Corona-Pandemie offen bleiben, meint die SPD-Fraktion im Kieler Landtag. Allerdings könnte aus ihrer Sicht mehr für Sicherheit und Lernen getan werden.

In der aktuellen Coronalage muss nach Ansicht der schleswig-holsteinischen SPD-Landtagsfraktion bei weiterhin geöffneten Schulen mehr getan werden. Weil auch Geimpfte und Genesene das Virus übertragen können, wäre mehr Sicherheit nur mit Test für alle Beteiligten möglich, teilte der bildungspolitische Sprecher der Fraktion, Martin Habersaat, mit. Aktuell werde an Schulen zweimal wöchentlich verbindlich nur getestet, wer nicht genesen oder geimpft ist. Für alle anderen sei ein Test freiwillig.

Das Luftfilter-Programm des Bundes ist aus Habersaats Sicht ein Flop. Absehbar wird ihm zufolge nicht einmal ein Viertel der zur Verfügung stehenden Mittel für Luftfilter abgerufen. Der Hauptgrund seien die Bedingungen: Der Bund habe Geld nur für Räume zur Verfügung gestellt, in denen Schülerinnen und Schüler unter zwölf Jahren unterrichtet werden und die nicht ausreichend gelüftet werden können. "Da bleiben wenig Räume übrig." Hamburg habe aus eigener Initiative alle Klassenräume mit solchen Filteranlagen ausgestattet, Schleswig-Holstein nicht, kritisierte der Abgeordnete.

Nach seinen Angaben greift auch die Hälfte der Schulen nicht auf Mittel des Corona-Aufholprogramms zurück. Es stehe Geld zur Verfügung, um zusätzliche Angebote an Schulen oder mit anderen Institutionen wie Nachhilfeanbietern oder Volkshochschulen zu organisieren oder Bildungsgutscheine an Schüler auszugeben. "Das tun viele Schulen nicht, wir müssen klären, warum das so ist."

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