Hamburg. Eigentlich sollten im Harburger Phoenixviertel vor allem die 2G-Regeln kontrolliert werden. Tatsächlich aufgedeckt wurden zudem etliche andere mutmaßliche Verstöße. Sie reichen von illegalem Aufenthalt über illegales Glücksspiel bis hin zu Geldwäsche.

Bei einer Razzia in Hamburg-Harburg hat die Polizei bei mehreren Lokalen und Vereinsräumen nicht nur massive Verstöße gegen die 2G-Corona-Regeln, sondern auch gegen weitere Vorschriften festgestellt. Vier Vereinsräumlichkeiten seien bei der Aktion am Donnerstagabend sofort geschlossen worden, teilte die Polizei am Freitag mit. Insgesamt seien 49 Personen überprüft und 12 wegen des Verdachts des illegalen Aufenthalts in Deutschland vorläufig festgenommen worden. An der Kontrolle von zwei gastronomischen Betrieben und vier Vereinsgasträumen im Phoenixviertel waren den Angaben zufolge 130 Einsatzkräfte der Polizei, des Zolls und des Bezirksamts Harburg beteiligt.

Bei der Überprüfung der 2G-Regel, die nur Geimpften und Genesenen den Zutritt zu Einrichtungen erlaubt, stellten Bezirksamtsmitarbeiter mehrere Menschen ohne Nachweis ihrer vollständigen Impfung oder Genesung fest. Zudem fehlten Schutz- und Hygienekonzepte sowie eine vollständige Kontaktdatenerhebung, weshalb den Angaben zufolge Bußgeldverfahren eingeleitet wurden. Darüber hinaus seien in 5 der überprüften Räumlichkeiten 18 Spielautomaten vorgefunden worden, für deren Betrieb keine Genehmigung vorgelegen habe. Die Geräte seien versiegelt oder wegen des Verdachts des illegalen Glücksspiels beschlagnahmt worden.

Bei den geschlossenen Vereinsräumlichkeiten fehlten den Angaben zufolge in einem Fall Rettungswege, bei drei weiteren die Schankerlaubnis. In einer Sportbar beschlagnahmten die Einsatzkräfte nach eigenen Angaben zudem fast 31.000 Euro Bargeld wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Geldwäschegesetz. Außerdem leitete der Zoll mehrere Verfahren wegen des Verdachts der illegalen Arbeitsaufnahme ein.

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