Hamburg. Sie sind besonders durch Corona gefährdet und deshalb schutzbedürftig: alte, zumeist vorerkrankte Menschen. Deshalb sollen sie auch die ersten sein, die sich eine Auffrischungsimpfung verabreichen lassen können. In Hamburgs Pflegeheimen ist man am Ziel.

Die Booster-Kampagne der Gesundheitsbehörde für die Bewohner der Hamburger Pflegeeinrichtungen ist abgeschlossen. Bis zum Freitag würden auch in den letzten Einrichtungen und damit flächendeckend Auffrischungsimpfungen angeboten, sagte Behördensprecher Martin Helfrich der Deutschen Presse-Agentur. "80 Prozent der Pflegeheim-Bewohner, die eine Corona-Schutzimpfung bekommen haben, sind auch mit einer Auffrischungsimpfung versorgt."

Weitere folgen laut Helfrich. Bei Einzelnen, deren Zweitimpfung noch keine sechs Monate zurückliege, erfolge die dritte Impfung in Kürze. Bei den Beschäftigten liege die Quote nach Betreiberangaben bei 83 Prozent; davon habe knapp die Hälfte eine Auffrischungsimpfung erhalten.

91 Prozent der Bewohnerinnen und Bewohner der Pflegeeinrichtungen hätten seit dem Start der Impfungen am 27. Dezember letzten Jahres eine Grundimmunisierung, also eine erste und zweite Impfung, erhalten, bilanzierte der Sprecher. "Das ist ein sehr hohes Niveau; das RKI sieht in seinen Empfehlungen zu Pflegeeinrichtungen eine Mindestquote von 80 Prozent vor."

Die Pandemie hatte insbesondere rund um den Jahreswechsel des vergangenen Jahres in den Pflegeeinrichtungen gewütet. "Den Höchststand an infizierten Bewohnern hatten wir stadtweit am 6. Januar zu verzeichnen", erinnerte Helfrich. Damals waren 744 Bewohner positiv. Die Impfungen im ersten Quartal an allen Standorten hätten dann eine merkliche Wirkung auf das Infektionsgeschehen gehabt.

"Am 1. März gab es noch 56 offene Fälle, ab spätestens Mitte März dürfte bei allen Bewohnern der volle Impfschutz eingesetzt haben", sagte der Behördensprecher. Ab dem Mai und den Sommer hindurch habe es fast gar keine Infektionsfälle gegeben. Zwischenzeitlich habe man vermelden können, dass die Pflegeeinrichtungen "coronafrei" sind.

"Seit der zweiten Augusthälfte waren dann wieder über 20 Corona-Infektionen zu verzeichnen, und Mitte November nahm diese Zahl noch mal auf über 100 zu, geht seitdem jedoch wieder zurück", sagte Helfrich. Derzeit seien 43 Bewohnerinnen und Bewohner in neun Pflegeeinrichtungen nachweislich infiziert. "In den vergangenen Wochen ist erneut ein Effekt der Auffrischungsimpfungen zu beobachten. Aus diesem Grund sind wir froh, dass diese nun wie geplant überall angeboten werden konnten und Hamburgs älteste und pflegebedürftigeste Einwohner damit weitgehend "auf der sicheren Seite" sind."

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