Kiel.

Das Land Schleswig-Holstein hat mit der Alevitischen Gemeinde eine Vereinbarung zum Schutz ihres Glaubens geschlossen. Kulturministerin Karin Prien (CDU) sprach am Mittwoch von einem "Vertrag der Freundschaft". Hüseyin Mat, Vorsitzender der Alevitischen Gemeinde Deutschland, und Prien unterzeichneten den Vertrag am Mittwochabend im Rahmen einer Feierstunde im Gästehaus der Landesregierung in Kiel.

"Diese Vereinbarung besiegelt etwas, was wir schon lange haben: Ein gutes, vertrauensvolles Miteinander von Menschen alevitischen Glaubens mit den Menschen in Schleswig-Holstein in all ihrer religiösen, kulturellen Vielfalt", sagte Prien. Mat sagte, "dieser Vertrag ist viel mehr als ein Symbol". Er sei ein wichtiger Schritt und zeige, dass das Alevitentum Teil dieser Gesellschaft ist.

Nach Ministeriumsangaben leben im Norden rund 20.000 Menschen alevitischen Glaubens, die meisten von ihnen in den fünf Gemeinden in Kiel, Lübeck, Geesthacht, Neumünster und Wedel/Uetersen. Der Vertrag sieht unter anderem Regelungen zur Glaubensfreiheit und Rechtsstellung, zu den Feiertagen und zum Religionsunterricht vor.

Laut Landesregierung ist Schleswig-Holstein das vierte Bundesland, das mit der Alevitischen Gemeinde eine vertragliche Vereinbarung schließt. Der Landtag hatte das Kulturministerium beauftragt, eine solche Vereinbarung auf den Weg zu bringen. Nach Ansicht von Landtagspräsident Klaus Schlie (CDU) atme die Vereinbarung den Geist der gegenseitigen Akzeptanz und des gegenseitigen Respekts. "Ich hoffe, dass weitere Vereinbarungen mit anderen Religionsgemeinschaften folgen werden."

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