Hamburg.

Hamburgs Ärztekammerpräsident Pedram Emami hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) aufgefordert, die Entscheidung zur eingeschränkten Belieferung der Arztpraxen mit dem Biontech-Impfstoff umgehend zurückzunehmen. "In einer Zeit, in der meine Kolleginnen und Kollegen alle Anstrengungen unternehmen, um die Menschen vom Sinn und Nutzen einer Impfung zu überzeugen, sind Manöver solcher Art völlig kontraproduktiv", sagte Emami am Montag.

Die Folge sei nicht nur ein erheblicher Mehraufwand für Ärztinnen und Ärzte, sondern auch eine zunehmende Unzufriedenheit und Verunsicherung in der Bevölkerung. "Entscheidungen dieser Art müssen zukünftig im Vorfeld auch mit denjenigen besprochen werden, die für die Umsetzung verantwortlich sind, nämlich mit den Organen der ärztlichen Selbstverwaltung", betonte Emami.

Spahns Bundesgesundheitsministerium hatte in einem Schreiben an die Länder für die nächsten Wochen Begrenzungen bei Bestellmengen für den Biontech-Impfstoff angekündigt. Dafür soll das Präparat von Moderna bei den Auffrischungsimpfungen vermehrt zum Einsatz kommen. Zur Begründung wurde auch darauf verwiesen, dass andernfalls ab Mitte des 1. Quartals 2022 eingelagerte Moderna-Dosen zu verfallen drohten. Aktuell mache der Impfstoff von Biontech über 90 Prozent der Bestellungen aus.

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