Hamburg. Die Verdächtigen sollen Beamte mit Flaschen, einem Stein und einem Baustellenschild angegriffen haben. Nun wird öffentlich gefahndet.

Weil sie im Nachgang einer Demonstration gegen Polizeigewalt mehrere Beamte mit Glasflaschen, einem Stein und einem Baustellenschild angegriffen haben sollen, fahndet die Polizei Hamburg nach drei Tatverdächtigen. Da die bisherigen Ermittlungen des Staatsschutzes nicht zu ihrer Identifizierung führten, habe die Staatsanwaltschaft Hamburg eine Öffentlichkeitsfahndung mit Fotos erwirkt. Das teilte Polizeisprecher Daniel Ritterskamp am Mittwoch mit.

Vorgeworfen werden den drei jungen Männern die Taten im Zusammenhang mit einer Versammlung zur "Solidarität mit den Geflüchteten und Lampedusa in Hamburg – Solidarität mit der Protestbewegung und der Black Community in Minneapolis", die Anfang Juni auf dem Rathausmarkt stattfand.

Polizei Hamburg: Angriffe bei Demo gegen Polizeigewalt

Mit dem Tenor nahmen die Veranstalter Bezug auf die Tötung des schwarzen US-Bürgers George Floyd am 25. Mai 2020 in Minneapolis im Bundesstaat Minnesota. Floyd war vom weißen Polizeibeamten Derek Chauvin getötet worden, indem dieser mehr als neun Minuten lang mit vollem Körpergewicht auf dem Hals des Afroamerikaners kniete und ihm trotz zahlreicher Bitten Floyds die Atemluft abdrückte.

Chauvin wurde im vergangenen April der Körperverletzung mit Todesfolge und der fahrlässigen Tötung für schuldig befunden. Er bekam eine Freiheitsstrafe von 22,5 Jahren auferlegt. Infolge des tödlichen Polizeieinsatzes formierten sich überall auf der Welt Proteste gegen Polizeigewalt, die sich insbesondere gegen schwarze Menschen richtet.

Polizei Hamburg fahndet nach drei Männern

So zog auch die Demo im Sommer 2021 in Hamburg bis zu 10.000 Menschen an, endete aber jäh. Wegen der Gefahr eines Corona-Ausbruchs in der Menschenmenge, in der sich laut Polizei nicht an die Abstandsregeln gehalten wurde, sei die Demo frühzeitig aufgelöst worden. Zum Unmut einiger Demonstranten.

Diesem Mann wird ein Angriff gegen Polizeibeamte bei einer Demo in Hamburg vorgeworfen.
Diesem Mann wird ein Angriff gegen Polizeibeamte bei einer Demo in Hamburg vorgeworfen. © Polizei Hamburg

Der auf dem ersten Foto abgebildete Mann sei aufgrund der bisherigen Ermittlungen verdächtig, um 16.50 Uhr aus einer Menschenmenge heraus eingesetzte Polizeibeamte zunächst mit einer Glasflasche beworfen zu haben. "Weiterhin ist er verdächtig, rund 18 Minuten später ein mobiles Baustellenschild und gegen 17.10 Uhr eine teilweise befüllte Getränkedose in Richtung der Polizeikräfte geworfen zu haben", so Ritterskamp.

Der Verdächtige wird von der Polizei wie folgt beschrieben:

  • "südländische Erscheinung"
  • dicke Gestalt
  • schwarzes Sweatshirt mit weißer Aufschrift
  • schwarze Adidas-Trainingshose mit weißen Streifen
  • schwarze Schuhe
  • schwarzes Cap
  • türkise OP-Maske
  • dunkle Eastpak-Umhängetasche

Der zweite abgebildete Mann soll um 17.09 Uhr aus einer "unüberschaubaren, unfriedlichen Menschenmenge heraus gezielt eingesetzte Polizeibeamte mit einer teilgefüllten Flasche beworfen" haben.

Diesem Mann wird ein Angriff gegen Polizeibeamte bei einer Demo in Hamburg vorgeworfen.
Diesem Mann wird ein Angriff gegen Polizeibeamte bei einer Demo in Hamburg vorgeworfen. © Polizei Hamburg

Beschreibung des Tatverdächtigen:

  • "westeuropäische Erscheinung"
  • dunkle Haare, Kurzhaarschnitt
  • unrasiert/Dreitagebart
  • dunkler Pullover
  • hellblaue Jeans
  • mehrfarbiges Kleidungsstück um den Nackenbereich gelegt

Dem dritten abgebildeten Mann wird vorgeworfen, um 17.13 Uhr gezielt einen Stein in Richtung der eingesetzten Polizeibeamten geworfen zu haben.

Der dritte Mann wird wie folgt beschrieben:

Diesem Mann wird ein Angriff gegen Polizeibeamte bei einer Demo in Hamburg vorgeworfen.
Diesem Mann wird ein Angriff gegen Polizeibeamte bei einer Demo in Hamburg vorgeworfen. © Polizei Hamburg
  • "südländische Erscheinung"
  • schlanke Gestalt
  • dunkle Haare, an den Seiten rasiert
  • Kapuzenpullover und Hose in "Camouflage-Optik"
  • schwarze Stiefel

Hinweise zur Identität der abgebildeten Personen nimmt die Polizei am Hinweistelefon unter der Rufnummer 040 4286-56789 oder in einer Polizeidienststelle an.