Hamburg.

Die Linksfraktion in der Hamburger Bürgerschaft setzt sich für ein Denkmal für die Hamburger Gastarbeiter und Gastarbeiterinnen ein. Ein entsprechender Antrag soll am 3. November in der Bürgerschaftssitzung gestellt werden, teilte die Fraktion am Sonntag mit. Anlass für die Initiative ist das deutsch-türkische Anwerbeabkommen, das am Samstag sein 60-jähriges Jubiläum gefeiert hat. "Es ist den Anwerbeabkommen zu verdanken, dass Hamburg eine so diverse und internationale Stadt ist", sagte der migrationspolitische Sprecher der Fraktion, Metin Kaya. Jeder dritte Hamburger habe eine Migrationsgeschichte. "Diesen wichtigen Teil unserer Stadtgeschichte sollte der Senat durch ein Denkmal würdigen."

Den Angaben zufolge reisten infolge aller Anwerbeabkommen bis 1972 rund 14 Millionen Menschen nach Deutschland ein - viele blieben. "Gerade in Zeiten von Spaltung und Rassismus brauchen wir Zeichen für die Vielfalt und Offenheit unserer Gesellschaft", sagte Kaya. Die Gastarbeiter und Gastarbeiterinnen hätten entscheidend dazu beigetragen, Hamburg nach dem Krieg wieder aufzubauen. "Sie haben das Wirtschaftswunder mit möglich gemacht. Durch ein Denkmal können wir ihnen die Anerkennung zuteil kommen lassen, die sie schon lange verdient haben."

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