Hamburg. Noch bekommen die Bewohner des Hamburger Westens ihre Wärme aus dem Kohlekraftwerk in Wedel. Doch das soll abgeschaltet und durch eine klimafreundliche Anlage südlich der Elbe ersetzt werden. Wie das heiße Wasser künftig über den Fluss kommt, wird jetzt deutlicher.

Die Unterlagen zum Bau einer geplanten Fernwärmeleitung unter der Elbe werden von Freitag an in Hamburg öffentlich ausgelegt. Der Planfeststellungsbeschluss für die 7,6 Kilometer lange Leitung von der Halbinsel Dradenau auf der südlichen Elbseite bis zum Weststrang der bestehenden Fernwärmetransportleitung in Hamburg-Bahrenfeld werde ins Internet gestellt, teilte die Umweltbehörde mit.

Nach Voranmeldung könnten die Unterlagen auch in der Behörde selbst sowie in den Bezirksämtern Mitte und Altona eingesehen werden. Auch eine Rechtsbehelfsbelehrung zum Planfeststellungsbeschluss werde veröffentlicht. Die Auslegung der Unterlagen endet am 4. November.

Die Leitung ist ein Kernelement der neuen Wärmeversorgung für den Hamburger Westen nach der geplanten Abschaltung des Kohlekraftwerks in Wedel (Kreis Pinneberg). Durch eine unterirdische Röhre soll heißes Wasser von einer neuen Erzeugungsanlage auf der Dradenau zum bestehenden Leitungssystem an der Notkestraße in Bahrenfeld strömen. Durch eine zweite Röhre des "Fernwärmesystem West" (FWS) werde das abgekühlte Heizwasser zurücklaufen. Unter der Elbe solle eine begehbare Tunnelanlage entstehen, hieß es.

Ziel des Projekts ist es, den Hamburger Westen weiterhin mit Wärme zu versorgen, den CO2-Ausstoß aber erheblich zu vermindern. Zur Erzeugungsanlage Dradenau soll ein neues Gaskraftwerk gehören. Außerdem ist vorgesehen, industrielle Abwärme zu nutzen.

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