Hamburg. Wer bislang noch gewartet hatte, ließ sich nun durch ein besonderes Erlebnis von einer Corona-Impfung überzeugen. In der Elbphilharmonie ist am Freitag gegen das Virus geimpft worden. Die Idee kam gut an.

Nach der Corona-Impfung im wohl schönsten Wartezimmer Hamburgs kurz ausruhen: In der Elbphilharmonie haben sich am Freitag viele Menschen gegen Corona impfen lassen. Bereits kurz nach dem Start der Impfaktion hatte sich vor dem Gebäude eine lange Warteschlange gebildet. "Das kommt sehr, sehr gut an. Und mittlerweile läuft alles wie am Schnürchen, und die Stimmung ist auch sehr gut", sagte Elbphilharmonie-Intendant Christoph Lieben-Seutter der Deutschen Presse-Agentur.

Nach Angaben der Hamburger Gesundheitsbehörde hatten sich bis zum späteren Nachmittag mehr als 300 Menschen in der "Elphi" impfen lassen. Die Aktion sollte noch bis 22.00 Uhr fortgeführt werden.

Die Impfung mit Aussicht auf die Hamburger Innenstadt gab es in den eigens dafür geöffneten Künstlergarderoben. Die Geimpften durften schließlich auf der Bühne des Großen Saales die Abklingzeit nach dem Piks abwarten und dort den wunderbaren Raum auf einem Stuhl sitzend auf sich wirken lassen. "Es geht mit der Aktion natürlich darum, Leute noch zu erreichen, die eine kleine Motivation brauchen", so Lieben-Seutter weiter.

Normalerweise ist der Große Saal auf Monate ausgebucht. Konkrete Erwartungen habe die Behörde für diese Impfaktion in dem berühmten Konzerthaus nicht, sagte eine Sprecherin der Gesundheitsbehörde am Freitag in Hamburg. Vielmehr gelte die Aussage: "Jede Impfung zählt!". Verabreicht würden wahlweise die Impfstoffe von Biontech/Pfizer und der von Johnson & Johnson. Ihre Zweitimpfung im Fall von Biontech/Pfizer können sich die Erstgeimpften dann Anfang Oktober erneut in der "Elphi" abholen.

Neben der Elbphilharmonie bat am Freitagnachmittag auch der Fußball-Zweitligist Hamburger SV zur Corona-Schutzimpfung ohne vorherige Anmeldung. Dafür sollte bis in die Nacht hinein der VIP-Bereich im Volksparkstadion geöffnet bleiben. Schon kurz nach Beginn hatte sich eine etwa 150 Meter lange Schlange von Impfwilligen gebildet. Darunter waren auch ausgewiesene HSV-Fans, die im Trikot ihres Vereins erschienen, wegen der Länderspielpause an diesem Wochenende aber auf den sonst üblichen Stadionbesuch verzichten müssen.

Liga-Konkurrent FC St. Pauli hatte nach Angaben der Gesundheitsbehörde mit seinem Impfangebot jüngst etwa 700 Menschen erreicht. Ob der bisherige Stadt-Rekord bei den mobilen Impfungen den Freitag überstand, blieb zunächst offen.

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