In Hamburgs Kult-Möbelhaus DIE WÄSCHEREI herrscht Hochbetrieb. Es ist kurz nach 11 Uhr, viele Besucher verteilen sich bereits über die verschiedenen Stockwerke des 10.000 Quadratmeter großen Möbelhauses in der City Nord. Was gleich auffällt: Der vor dem Kassentresen, Heimat der Accessoires, wirkt irgendwie luftiger als beim letzten Rundgang. Doch das ist nicht die einzige Neuerung, wie sich im Gespräch mit Hausherr Michael Eck bei unserem monatlichen Rundgang herausstellt.
Herr Eck, beim letzten Mal sah es hier irgendwie anders aus, viel voller...
Michael Eck: Richtig, schön, dass Ihnen das auffällt. Wir haben in der Tat unser Accessoires-Sortiment etwas mehr konzentriert auf Dinge, die aktuell sehr gefragt sind. Das sind vor allem Produkte mit Bezug zur Natur. An erster Stelle stehen Tierlampen wie diese Katze (zeigt auf ein schwarzes Tier, aus deren Augen zwei Lichtstrahle kommen) oder dieses Objekt (er weist auf eine Ente, von deren Schnabel eine nackte Glühbirne baumelt). Die Kunden lieben es. Wir verkaufen auch reine Deko-Objekte wie Schildkröten oder Schlangen sehr gut. An zweiter Stelle stehen Lampenschirme aus Rattan, die wir gerade bekommen haben und sich super verkaufen. Und nicht zu übersehen die vielen Strohblumen in allen Größen und Farben. Sie sehen hier unten die Ausbeute vieler Hausmessen im In- und Ausland auf denen wir diese und andere globale Trends in komprimierter Form vorstellen.
Sie hier räumen ständig auf und um... Wird Ihnen das nicht irgendwann zu viel?
Michael Eck: Im Gegenteil: Ich liebe es. Ich komme mir vor wie ein Zirkusdirektor, das Konzept lautet: Menschen, Tiere, Sensationen. Zieht immer. Langweilen darf ich meine Besucher nicht, muss sie immer wieder überraschen mit zum Teil tollkühnen Designs, die ihre Wahrnehmung und ihr Denken verändern. Wenn sie mit offenem Mund vor einer neuen Koje (designter Trendraum, d. Red.) stehen oder einer Tapete mit irrem Muster, habe ich alles richtig gemacht (lacht).
Wie sieht es dies bezüglich in der Geschirr-Abteilung aus?
Michael Eck: Das schauen wir uns am besten gleich an (geht voraus in den angrenzenden Ausstellungsbereich). Wie Sie sehen, geht es auch hier um archaische Formen und die Fokussierung auf das Wesentliche. Unser Geschirr aus vorwiegend belgischen Manufakturen ist sehr schwer, jedes Teil ist in Handarbeit getöpfert. Durch die individuelle Farbigkeit und Brenndauer wirken sie gerade im Zusammenspiel sehr authentisch. Kein Teller ist wie der andere, das macht die Tafel sehr lebendig. Wir setzen sie auch in unserer Gastronomie ein, die Kunden sind total begeistert und kaufen gleich ein. Die direkte Konfrontation ist immer die beste Werbung (lacht).
Kommen wir zu den Sofas. Was gibt es hier Neues?
Michael Eck: Sofas sind, wie Sie wissen, mein Lieblingsthema und die Kernkompetenz unseres Hauses. (Michael Eck geht voran in den ersten Stock, vorbei am preisgekrönten WÄSCHEREI-Modell TORTILLA da sich durch drei erhöhte, farblich individuell gestaltbare Sitzflächen auszeichnet). Tortilla läuft super, das freut uns hier natürlich sehr. Die Kunden schätzen das Zusammenspiel aus eigenständigen Design, maximaler Bequemlichkeit und tollem Preis-Leistungs-Verhältnis. Das macht uns keiner so schnell nach.
Das Design erinnert an die psychodelische Ära der 70er...
Michael Eck: Ja, die ist ja auch aktuell einmal mehr sehr gefragt. Die organische Form und die runden Elemente des Sofas sind inspiriert von Verner Panton, der ja auch die legendäre Spiegel-Kantine entworfen hatte. Unser Design will die Menschen inspirieren, in eine Stimmung bringen, in der sie kreativ und gelöst ihren Gedanken folgen können. Dieses Kriterium erfüllen übrigens auch unsere anderen Modelle, etwa unser preisgekröntes Sofa CREDO.
Und was gibt es an Innovationen von der Konkurrenz?
Michael Eck: Naja, Konkurrenz gibt es nicht, nur Partner. Ich bin ja bekennender Fan der Marke Bullfrog, hier haben wir wieder einige neue, sehr schöne Funktionssofas, die sich allen Bedürfnissen – vom bequemen Liegen bis zum Arbeiten am Laptop – perfekt anpassen. Im wahrsten Sinne groß im Kommen sind Wohnlandschaften im XXL-Format wie das hier von der Firma DESIGNWERK (zeigt auf ein ausladendes Modell mit gestepptem, senffarbenem Bezug). Wasa Leder betrifft, haben wir gerade sehr edle Modelle von TOMMY M. in der Ausstellung. Sie sind von der Form her sehr klassisch, dabei superbequem – vor allem dieses hier (zieht an einer Seitenlehne, die sich zu einem bequemen Kopfteil aufstellen lässt).
Funktionselemente setzten sich scheinbar immer mehr durch ...
Michael Eck: Ja, das ist der große Trend gerade bei hochwertigen Modellen. Dank neuer Fertigungstechniken sind sie nicht mehr so klobig wie früher, sondern sehr elegant, wie man auch gerade bei Bullfrog sieht. Hier kenne ich die Inhaber auch persönlich sehr gut und bin jedes Jahr gespannt auf deren Neuerungen. Das ist eine deutsche Firma, die wirklich auf Weltniveau spielt...
DIE WÄSCHEREI – Menschen, Tiere, Sensationen ...
Welche Materialien sind derzeit besonders gefragt?
Michael Eck: Nach wie vor spielt Cord eine große Rolle, dazu Samt und – ganz neu: Bouclé-Stoffe. Dieser Trend hat sich im Ausland, wie immer, schon vorher durchgesetzt, zu uns kommt er jetzt erst. Farblich geht die gesamte Palette, doch als Haupttrend sehe ich auch hier die Rückbesinnung auf die Natur in Form von Erdtönen wie Beige, Braun, Schlamm, Dunkelgrün...
Ich sehe hier viel Couchtische. Die sind auch neu, oder?
Michael Eck: Ja, zum Sofa gehört ja immer ein Tisch, da haben wir dann automatisch auch aufgerüstet. Der Trend ist hier nicht einheitlich – erlaubt ist, was gefällt und zum jeweiligen Wohnstil passt. Wir haben also runde wie eckige Formen in verschiedenen Materialien sowie Ensembles mit verschiedenen Größen an Beistelltischen und auch Teewagen als Alternative oder Ergänzung eingekauft.
Noch eine Frage zur Gastronomie: Wie hat sich hier das Geschäft entwickelt seit dem Ende des Lockdowns?
Michael Eck: Super, um es mit einem Wort zu sagen. Wir sind offenbar die beliebteste Edel-Kantine der City Nord. Zu uns kommen sehr viele Büroangestellte, die unseren abwechslungsreichen und köstlichen Mittagstisch schätzen. Gottlob ist nicht jeder im Home-Office (lacht). Aber auch unsere Kunden schätzen diesen besonderen Raum und die Dachterrasse als Möglichkeit, nach dem Shoppen zu entspannen oder nach der Arbeit hier mit Freunden noch einen Absacker zu nehmen. Gerade im Sommer ist unsere Terrasse mit ihrem weiten Blick über den Stadtpark und die City Nord ein absoluter Traum...
Davon können sich die Hamburger ja Ende August selbst überzeugen...
Michael Eck: Ja, bitte unbedingt vormerken: Am 27. August findet die Einweihung unseres neuen WÄSCHEREI-DESIGN-STUDIOS statt in der Zeit von 18. bis 24 Uhr. Das wäre die Sensation, um in unserem Bild zu bleiben. Das wird eine tolle Party. Ab Mitte August können sich alle, die kommen möchten, über unsere Website registrieren. Ich habe keine Ahnung, wie der Raum bis dahin aussieht, aber unsere Dekorateure sind seit Wochen unter Hochdruck am Planen. Ich weiß aber jetzt schon: es wird meeeega!
