Bordelum.

Ein mehrjähriges Mammutprojekt zur Erfassung natürlicher Lebensräume in Schleswig-Holstein ist beendet. Das Umweltministerium hat die seit 2014 laufende Kartierung von Biotopen abgeschlossen, wie das Ressort am Mittwoch mitteilte. Am Ende stehen 290.000 Hektar kartierte Fläche, 450.000 erfasste Biotope und 1,3 Millionen Pflanzendatensätze.

In den vergangenen Jahren waren neun Büros mit bis zu 100 Experten damit beschäftigt. Die Kartierung liefert landesweite Daten, damit längerfristig die richtigen Schwerpunkte im Naturschutz gesetzt werden und die Planung für Infrastrukturvorhaben rechtssicher gestaltet werden können. Die Daten sind im Internet unter www.schleswig-holstein.de/biotope abrufbar.

"Mit der digitalen Kartierung der Biotope im Land machen wir einen großen Schritt nach vorn", sagte Umweltminister Jan Philipp Albrecht (Grüne) anlässlich eines Besuchs in einem Naturschutzgebiet zwischen Bordelum und Langenhorn im Kreis Nordfriesland. "Die jetzt vorliegenden Daten sind wichtig, um den Status quo der vorkommenden ökologisch wertvollen Biotope zu kennen."

Mit der erstmaligen digitalen Datenaufbereitung sei das Land in der Lage, Veränderungen zu dokumentieren und die Daten zukunftsorientiert fortzuschreiben. "Dafür wird die Biotopkartierung als Daueraufgabe weitergeführt und der Einsatz technischer Hilfsmittel weiter optimiert."

Im Internet sind auch die Biotope einer alten Kartierung von 1978 bis 1993 einsehbar. Deren Daten sind mittlerweile veraltet. Auch räumliche Abfragen nach Biotoptypen, Pflanzenarten und Gefährdungen können gemacht werden. Die Datenerhebung geht auf nationales und internationales Naturschutzrecht zurück. So müssen die EU-Staaten den Gesamtbestand der zu schützenden Lebensraumtypen bestimmen und regelmäßig über den Zustand berichten.

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