Hamburg. Die Messstation Bunthaus ist wichtig, um die Qualität des Elbwassers im Blick zu behalten. Sie ist nun saniert und soll schneller Daten liefern, um Verunreinigungen zu entdecken. Eine besondere Rolle spielen dabei auch Wasserflöhe.

Schnellere und umfassendere Daten zur frühen Erkennung von Verunreinigungen in der Elbe: Nach Sanierungsarbeiten hat Hamburgs Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) am Mittwoch die Wassergüte-Messstation Bunthaus wiedereröffnet. Die Flüsse und Seen in der Hansestadt seien ein wichtiger Lebensraum für Flora und Fauna, teilte die Behörde mit. Im Auftrag der Umweltbehörde überwache das Institut für Hygiene und Umwelt (HU) die Wasserqualität mit modernsten Untersuchungsmethoden. "Wir brauchen gute Daten", sagte Kerstan. Nach Angaben der Behörde kostete die Sanierung 300.000 Euro.

Überprüft wird laut Behörde unter anderem Wassertemperatur, Sauerstoffgehalt und Trübung. Dabei gibt es auch ein biologisches Frühwarnsystem: Eine Kamera überwacht die Bewegungen von Wasserflöhen. Denn eine starke Änderung des Verhaltens kann auf eine Belastung des Gewässers hindeuten, wie es hieß.

Ein Netz mit neun festen Messstationen im Hamburger Stadtgebiet liefert kontinuierlich Informationen über den Zustand der Fließgewässer. "Das Wassergüte-Messnetz hat in Hamburg eine lange Tradition und liefert seit 1988 kontinuierlich Daten über den Zustand unserer Gewässer", berichtete Kerstan. Die schwimmende Messstation Bunthaus im Stadtteil Wilhelmsburg bestehe bereits seit 1975.

Sie ist den Angaben zufolge wichtig, um die Qualität des Elbwassers zu bewerten. "Wir messen hier die Wasserqualität vor Eintritt in den Hamburger Hafen", erklärte Thekla Börs vom HU. "Durch die umfassende Analyse kann die Art der Verunreinigung ermittelt werden, was wiederum möglicherweise direkt auf den Verursacher schließen lässt." Interessierte können die Daten tagesaktuell online ansehen.

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