Tokio.

Ammar Riad Abduljabbar war nach dem ersten olympischen Boxkampf seiner Karriere erleichtert. Der Hamburger besiegte am Dienstag in Tokio den Peruaner Jose Lucar Jaimes im Schwergewicht (bis 91 kg) einstimmig nach Punkten. Alle fünf Punktrichter hatten dem Deutschen jede Runde gegeben. "Der Kampf ist super gelaufen", sagte der 25 Jahre alte Abduljabbar. "Ich habe mich sehr gut gefühlt."

Männer-Bundestrainer Ralf Dickert war stolz auf seinen Schützling. "Da kann man zufrieden sein. Ammar hat sehr gute Aktionen mit explosiven Händen gezeigt." Wie wenig später bei der Niederlage von Nadine Apetz aus Köln zu sehen war, ist der erste Kampf eines Turniers eine besondere Hürde. "Der erste Kampf ist immer der schwierigste. Da ist jeder nervlich stark gefordert. Danach findet man besser ins Turnier", sagte Dickert.

Die Aufgabe, die im Viertelfinale auf Abduljabbar wartet, scheint unlösbar zu sein. "Jetzt muss ich mich auf eine noch härtere Aufgabe vorbereiten", sagte der gebürtige Iraker. Gegner ist Weltmeister Muslim Gadschimagomedow aus Russland. "Ich glaube an mich. Ich weiß, was ich kann, und am 30. wird alles entschieden." Wer im Viertelfinale gewinnt, hat eine Medaille sicher.

Der Bundestrainer stellt seinen Boxer in den kommenden Tagen auf die Stärken des Rivalen ein. "Das ist eine ganz harte Nuss. Der ist sein einiger Zeit unbesiegt. Aber wir werden versuchen, das richtige Rezept zu finden", sagte Dickert. Abduljabbars unkonventioneller Boxstil könnte auch für den Russen gefährlich werden, meinte der Bundestrainer. "Ammar muss sich viel bewegen, den geraden Händen seines Gegners aus dem Weg gehen."

Gadschimagomedow ist acht Zentimeter größer als der Hamburger und wird versuchen, Abduljabbar mit seinen Reichweitenvorteilen auf Distanz zu halten. Dickert: "Von der Papierform ist es eine ganz schwierige Sache. Aber entschieden wird es im Ring."

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