Hamburg. Starker Saison-Einstand für den FC St. Pauli. Gegen Holstein Kiel gelingt ein verdienter 3:0-Heimsieg. Die Kiezkicker machen da weiter, wo sie im Mai aufgehört haben. Kiels Coach Werner bleibt viel Arbeit.

Der FC St. Pauli hat einen Top-Einstand in die neue Saison der 2. Fußball-Bundesliga hingelegt und seinem Nordrivalen Holstein Kiel einen ersten Dämpfer versetzt. Im ersten Start-Heimspiel seit sechs Jahren setzte sich der Kiezclub am Sonntag gegen den Beinahe-Aufsteiger der Vorsaison verdient mit 3:0 (1:0) durch und knüpfte an die starken Leistungen der Rückrunde an. Vor 8900 zufriedenen Zuschauern im Millerntor-Stadion erzielten Leart Paqarada (11. Minute), Daniel-Kofi Kyereh (62.) und Guido Burgstaller (90.+1) die Tore für die Hausherren, die deutlich effektiver vor dem Tor agierten als die weitgehend harmlosen Kieler.

St. Paulis Cheftrainer wollte den guten Start nicht überbewerten. "Es ist der erste Spieltag, drei Punkte, mehr nicht. Da habe ich eigentlich keine Lust, weiter drüber zu reden", sagte Timo Schultz. "Wir wissen, was wir können, aber auch, dass wir uns noch verbessern können." Sein Kieler Kollege Ole Werner hatte schon vor dem Match betont, dass sein umformiertes Team sich erst noch finden muss. "Die Aggressivität und vor allem die Abstimmung haben uns gefehlt", räumte der 33-Jährige ein und sprach von einem vollauf verdienten Erfolg des FC St. Pauli.

Nach einer Schweigeminute für die Flutkatastrophen-Opfer in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen bestimmte St. Pauli die Partie. Und die stark pressenden Gastgeber hatten Glück, dass gleich die erste Chance die Führung brachte. Der weit aufgerückte Paqarada wurde nicht angegriffen und jagte das Leder aus 25 Metern unhaltbar in den Winkel. Es war das siebte Zweitliga-Tor des Linksverteidigers. Burgstaller (42.) hatte das 2:0 vor Augen, verzog seinen Schuss aber.

Die Gäste aus Schleswig-Holstein, bei denen nach dem Abgang von mehreren Leistungsträgern in Patrick Erras, Steven Skrzybski und Fiete Arp drei Neue in der Startelf standen, hatten zwar etwas mehr Ballbesitz. Ihre Aktionen blieben aber zu ungefährlich. St. Paulis Keeper Nikola Vasilj, mit Innenverteidiger Jakov Medic neu bei den Kiezkickern, musste vor der Pause nicht einmal ernsthaft eingreifen.

Nach dem Wechsel bot sich Fabian Reese die erste Holstein-Chance, doch er traf den Ball nicht sauber (49.), auf der Gegenseite blieb Burgstaller (50.) hängen. St. Pauli verlegte sich fortan auf Konter - und das mit Erfolg: Auf Zuspiel von Finn-Ole Becker staubte der ungedeckte Kyereh zur Vorentscheidung ab. KSV-Coach Werner brachte zwei frische Stürmer aufs Feld, doch die Gäste blieben zu harmlos. Ein spektakulärer Kyereh-Treffer per Seitfallzieher fand wegen Abseits keine Anerkennung, dafür legte Burgstaller noch ein Tor nach.

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