Rostock/Schwerin/Anklam. Das heiße Wetter lässt die Bauern gut bei der Getreideernte vorankommen. Aber immer wieder brechen Bränden aus. So gibt es am Wochenende Schäden von mehr als 700.000 Euro. Sogar eine Autobahn muss gesperrt werden.

Bei Ernte- und Feldarbeiten haben in Mecklenburg-Vorpommern am Wochenende mehrere Brände Schäden von insgesamt mehr als 700.000 Euro angerichtet. Wie Polizeisprecher erklärten, wurden dabei Mähdrescher und eine Strohpresse zerstört sowie mehrere Getreidefelder vernichtet. Bei Rostock musste am Sonntag wegen eines Großbrandes auf 40 Hektar, der sich über die Autobahn 19 hinweg ausbreitete, diese mehr als eine Stunde in beiden Richtungen gesperrt werden. Damit verursachten Feuer bei der Ernte und bei folgenden Feldarbeiten seit Anfang Juli Schäden von mehr als zwei Millionen Euro.

Der größte Schaden entstand mit rund 500.000 Euro am Samstag bei Alt Teterin nahe Anklam, wo ein Mähdrescher Feuer fing und ausbrannte. Hier wird ein technischer Defekt als Ursache vermutet. Auch bei Wildberg (Mecklenburgische Seenplatte) geriet ein Mähdrescher in Brand. Er konnte schneller gelöscht werden, sodass der Schaden mit 65.000 Euro angegeben wurde. Bei Zipke (Vorpommern-Rügen) verbrannte am Sonntag eine Strohpresse. Der Traktorfahrer konnte das teure Gerät aber noch an den Feldrand fahren und abkoppeln.

Nach dem Brand bei Neuendorf zwischen den Autobahnabfahrten Rostock-Süd und Rostock-Ost der A19 ermittelt die Polizei wegen des Verdachts der Brandstiftung, wie ein Sprecher sagte. Zeugen hätten einen Quadfahrer gesehen, der über das in Teilen abgeerntete Getreidefeld gefahren sein soll. Danach sei der Brand bei schwülwarmem Wetter ausgebrochen und durch den Südostwind immer weiter angefacht worden. Rund 120 Kameraden von Feuerwehren waren im Einsatz. Zudem wurden fünf Einsatzkräfte verletzt, nachdem das Feuer am Sonntagabend nochmal aufloderte. Die Polizei sucht jetzt den Quadfahrer.

"Vor allem die Bewohner in Neuendorf hatten viel Glück, dass ihr Ort nicht evakuiert werden musste", sagte der Sprecher. Der Schaden werde auf rund 50.000 Euro geschätzt. Bei schwülwarmen Temperaturen von 30 Grad mussten Anwohner mehrerer Dörfer die Fenster ihrer Wohnungen wegen dichten Qualms geschlossen halten.

Etwa 15 Hektar Getreide wurde bei einem Feuer auf der Halbinsel Wittow im Norden der Insel Rügen vernichtet. Dabei entstand ein Schaden von rund 27.000 Euro. Es wurde eine Strafanzeige wegen des Verdachts der fahrlässigen Brandstiftung aufgenommen.

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