Hamburg. Ende August soll das zentrale Impfzentrum in den Hamburger Messehallen geschlossen werden. Schon jetzt ist ein Rückgang bei der Nachfrage nach Impfungen spürbar. Um den Betrieb bis zum Schluss zu gewährleisten, fällt die Terminpflicht weg.

Corona-Schutzimpfungen sind in Hamburg von Montag an ohne Termin möglich. Interessenten über 16 Jahren können ohne vorherige Terminvereinbarung in das Impfzentrum in den Messehallen kommen, wie die Gesundheitsbehörde am Sonntag ankündigte. Weil das Impfzentrum nur bis Ende August betrieben werde, könnten Erstimpfungen noch bis zum 10. August angeboten werden. Für ihre Zweitimpfung erhalten Spontanbesucher beim Verlassen des Impfzentrums einen Termin.

Die Kapazität des Impfzentrums reicht nach Angaben der Gesundheitsbehörde aus, um in den verbleibenden Tagen mehrere Zehntausend Menschen zu impfen. Verwendet werden die Impfstoffe von Biontech und Moderna. Minderjährige müssen von Erziehungsberechtigten begleitet werden. Diese müssen einer Impfung zustimmen. Das Impfzentrum hat von 8.00 Uhr bis 20.00 Uhr geöffnet.

Am Sonnabend ließen sich knapp 2000 Menschen bei einer Sonderaktion ohne Termin impfen. Das Angebot sei erneut gut angenommen worden, teilte der Sprecher der Gesundheitsbehörde, Martin Helfrich, am Sonntag mit. Auch wenn die Nachfrage etwas geringer ausgefallen sei als in der Vorwoche, als sich mehr als 2100 Menschen impfen ließen, sei es eine erfreuliche Resonanz. Jede Impfung zähle.

Nach Angaben Helfrichs könne man aber nicht völlig zufrieden sein. "Denn nach wie vor gibt es mehrere Zehntausend Menschen in Hamburg, die impffähig sind, aber bislang noch keine Impfung erhalten haben." Er machte deutlich, dass die anstehenden Wochen genutzt werden müssten, um die Impfquote deutlich voranzutreiben.

"Die Eindrücke aus dem In- und Ausland sind an Klarheit nicht zu überbieten: Wir sehen in Hamburg sehr deutlich einen massiven Rückgang gen null bei den Neuinfektionen in Alterssegmenten mit einer hohen Durchimpfungsrate", teilte Helfrich weiter mit. So seien in der vergangenen Kalenderwoche bei allen Über-70-Jährigen nur drei Neuinfektionen zu verzeichnen gewesen. "Die Neuinfektionen, und davon vor allem die schwereren Verläufe, spielen sich im Bereich derer ab, die nicht geimpft sind."

Er appellierte an alle, sich bald gegen Corona impfen zu lassen. "Gerade weil wir jetzt in einer Situation sind, in der jede und jeder über 16-Jährige schnell und unkompliziert eine Corona-Schutzimpfung erhalten kann, sollte also niemand mehr zögern."

Zudem gebe es weiter mobile Impfaktionen in den Stadtteilen, bei denen sich die Hamburgerinnen und Hamburger beispielsweise in Bürgerhäusern oder Kitas ebenfalls ohne Termin impfen lassen können. Mit Terminabsprache können sich auch Jobcenter-Kunden eine Spritze setzen lassen, beispielsweise am 26. und 27. Juni im Jobcenter Billstedt und am 28. Juni im Jobcenter Mitte. Alle Angebote würden zusätzlich zum Regelbetrieb im Impfzentrum laufen, sagte Helfrich.

Laut Robert Koch-Institut wurden bis einschließlich Donnerstag 61,9 Prozent der Hamburger Bevölkerung zumindest ein Mal geimpft, 45,9 Prozent schon zwei Mal. Unter den 16 Bundesländern liegt Hamburg damit auf dem sechsten beziehungsweise dem vorletzten Platz.

© dpa-infocom, dpa:210725-99-522050/3