Hamburg. Aus Sicherheitsgründen werden die Insassen und Zellen der Hamburger Gefängnisse regelmäßig kontrolliert. Dabei nehmen die Beamten den Gefangenen und ihren Besuchern verbotene Dinge wie Drogen und Waffen ab. Die jüngste Bilanz zeigt: Cannabis wird hinter Gittern beliebter.

Bei Kontrollen in den Hamburger Justizvollzugsanstalten sind nach Angaben des Senats in den ersten sechs Monaten des Jahres 669 Gramm Cannabis gefunden worden. Das sind fast drei Viertel der Menge, die im gesamten Vorjahr sichergestellt wurden. 2020 hatten die Beamten 903 Gramm Cannabis einkassiert. Diese Menge lag bereits über der Bilanz von 2019, als die Beamten 883 Gramm Cannabis in den Gefängnissen entdeckt hatten. Die mit Abstand größten Drogenfunde wurden in Hamburgs bekanntestem Gefängnis "Santa Fu", der JVA Fuhlsbüttel, gemacht.

Wie der Senat auf eine Kleine Anfrage des CDU-Abgeordneten Richard Seelmaecker mitteilte, wurden im ersten Halbjahr auch 289 Handys und Speichermedien eingesammelt. Im gesamten Vorjahr waren es nur 129 Mobiltelefone und Sim-Karten gewesen. 2019 hatten die Kontrollen 232 unerlaubte Handys zutage gefördert.

Wegen der Besuchsbeschränkungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie durften Gefangene in vergangenen Jahr auch legal Handys in der Zelle haben. Knapp 900 Mobiltelefone wurden nach Senatsangaben von Insassen erworben. Ende September wurden die Genehmigungen widerrufen. Das Einsammeln der Handys zog sich auch wegen zahlreicher gerichtlicher Verfahren hin.

Die Zahl der in den Gefängnissen gefunden Messer und Klingen ging deutlich zurück: von 37 im gesamten vergangenen Jahr auf 6 im ersten Halbjahr 2021. Im Jahr davor hatten die Kontrolleure 48 Messer und Klingen sichergestellt.

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