Hamburg. Eine U-Bahn fährt in Hamburg durch einen Tunnel, und plötzlich ragt dort ein Bohrer hinein. Der Fahrer macht eine Vollbremsung, kann aber Schäden nicht verhindern. Feuerwehr und Hochbahn sprechen von einem großen Glück, dass nicht mehr passiert sei.

Eine mit etwa 100 Menschen besetzte Bahn der Linie U1 ist am Freitag in Hamburg-Rotherbaum gegen eine Bohrstange gefahren, die in den Tunnel hineinragte. Die U-Bahn habe den Bohrer abgerissen und dabei im vorderen Teil Schäden erlitten, sagte ein Hochbahnsprecher. Bei der Vollbremsung wurden nach Angaben der Feuerwehr drei Menschen leicht verletzt.

Nach Angaben des Hochbahn-Sprechers wurde der Bohrer von außen in den Tunnel gebohrt. Er habe etwa ein Meter von der Decke entfernt aus der Wand geragt. Es sei klar, dass es sich nicht um eine Baustelle der Bahn handle. Ein Feuerwehrsprecher sprach von einer Kernbohrung, die jemand durchgeführt habe. Wer dies gewesen sei, könne er nicht sagen. Bei dem Zug wurden nach Angaben der Feuerwehr Frontscheibe und mehrere andere Scheiben beschädigt.

Der Zug sei mit normaler Geschwindigkeit unterwegs gewesen, als er gegen das Bohrrohr krachte, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Da hätten alle großes Glück gehabt, dass nicht mehr passiert sei. Glück hätten die etwa 100 Passagiere auch gehabt, dass der Zug fast direkt vor einem Notausstieg nach der Vollbremsung zum Stehen kam. So hätten die Insassen den Tunnel schnell verlassen können. Notausstiege gibt es nach seinen Angaben etwa alle 600 Meter.

Auch Hochbahnsprecher Christoph Kreienbaum sprach von Glück, dass der Zug so knapp vor dem Notausstieg hielt und dass der Bohrer abgebrochen sei.

Der Verkehr auf der Strecke zwischen Kellinghusenstraße und Stephansplatz wurde vorübergehend unterbrochen.

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