Hamburg. An einem der heißesten Tage des Jahres demonstriert die Klimaschutzbewegung Fridays for Future erstmals wieder in größerer Zahl in Hamburg. Schätzungen über die Zahl der Teilnehmenden gehen dabei auseinander.

Nach mehrmonatiger Corona-Unterbrechung hat die Klimaschutzbewegung Fridays for Future (FFF) wieder in Hamburg demonstriert. Etwa 1200 Demonstranten und Demonstrantinnen versammelten sich nach Angaben der Polizei am Freitagmittag bei brütender Hitze am Jungfernstieg in der Innenstadt und drehten dann eine Runde. Ein Sprecher der Bewegung sagte, nach ihren Schätzungen hätten etwa 3000 Menschen teilgenommen, einige seien wegen Problemen der Hochbahn verspätet gekommen. Erwartet worden waren 2000 Menschen. Alle seien guter Stimmung gewesen, sagte der Sprecher.

Nach einer Auftaktkundgebung zog die größte Demonstration seit September 2020 durch die Innenstadt und endete schließlich wieder am Jungfernstieg. Obwohl an diesem Freitag die Maskenpflicht im Freien in Hamburg aufgehoben wurde, trugen viele Masken. Dazu hatte Fridays for Future aufgerufen, wie der Sprecher sagte. Auch ein Polizeisprecher betonte, dass ein Großteil der Demonstranten Masken getragen habe. Trotz der großen Hitze in der Stadt habe es keine Probleme gegeben.

Im Zentrum der Kundgebung unter dem Motto "Wieder zusammen fürs Klima!" stand die Forderung nach einem neuen Klimaschutzgesetz, wie die Bewegung mitteilte. Dies sei Hamburgs rot-grüner Senat den jungen Leuten weiter schuldig.

Die AfD-Bürgerschaftsfraktion kritisierte den Aufzug, für den eine Ausnahmegenehmigung erteilt worden sei, da normalerweise maximal nur 1000 Teilnehmer erlaubt seien. Fraktionschef Dirk Nockemann erklärte, jeder habe das Recht zu demonstrieren, allerdings müsse der gesetzliche Rahmen für alle gleichermaßen gelten. "Als AfD-Fraktion fordern wir Gleichbehandlung für alle und keine Sonderbehandlung für grüne Ökosozialisten."

Die Polizei bestätigte, dass eine Ausnahmegenehmigung für 2000 Teilnehmer erteilt worden sei, die aber an Auflagen gebunden wurde. So mussten die Demonstranten und Demonstrantinnen sich etwa in 150er Blöcken aufreihen.

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