Hamburg.

Die Jugendämter in Hamburg haben im vergangenen Jahr 1440 Kinder und Jugendliche in Obhut genommen. Das sind 194 Fälle oder 12 Prozent weniger als im Vorjahr, wie das Statistikamt Nord am Donnerstag in Hamburg mitteilte. Konkrete Gründe für den Rückgang seien in den Statistiken nicht eindeutig zu erkennen, sagte ein Sprecher dazu der Deutschen Presse-Agentur.

In den meisten Fällen (25 Prozent) ging die Inobhutnahme auf eine von Einreise von Minderjährigen aus dem Ausland ohne erwachsene Begleitung zurück. Zweithäufigster Anlass waren Anzeichen für Misshandlung (20 Prozent). Bei 18 Prozent gab es Hinweise auf Überforderung der Eltern, bei 13 Prozent Hinweise auf Vernachlässigung und Beziehungsprobleme.

Mehr als zwei Drittel der Kinder (70 Prozent) haben Migrationshintergrund. 38 Prozent der unterstützten Minderjährigen waren 16 bis unter 18 Jahre alt und weitere 24 Prozent 14 bis unter 16 Jahre alt.

Eine Inobhutnahme kommt dann infrage, wenn eine dringende Gefahr für ein Kind oder einen Jugendlichen besteht. In dem Fall sorgt das Jugendamt für eine vorläufige Unterbringung etwa in einer Einrichtung oder bei einer geeigneten Person.

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