Tübingen/Hamburg.

Der Rückschlag bei der Markteinführung des Corona-Impfstoffs des Tübinger Pharmaunternehmens Curevac hat akut keine Auswirkungen auf die Hamburger Impfkampagne. "Dosen des Curevac-Impfstoffs waren bisher in unserer Terminplanung nicht vorgesehen. Dass sie absehbar nun nicht eintreffen werden, hat deswegen keine unmittelbaren Folgen", sagte der Sprecher der Sozialbehörde, Martin Helfrich, am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur.

Die Zulassung zusätzlicher Impfstoffe könnte zwar eine Erleichterung für die nach wie vor angespannte Liefersituation bedeuten. Allerdings habe schon die Zulassung des Vakzins von Johnson & Johnson wegen der geringen tatsächlich in Hamburg eintreffenden Liefermengen keinen solchen Effekt gehabt.

Mittelbar werde die Impfkampagne aber schon zurückgeworfen, "weil diese Absage eine schlechte Nachricht für die angekündigte Beschleunigung der Impfstofflieferungen ist", sagte Helfrich. Es sei davon auszugehen, dass Curevac-Lieferungen in den vom Bund angekündigten, höheren Gesamtimpfstoffmengen enthalten gewesen seien - "und nun nicht kommen werden". Ein "Ketchup-Effekt", nach dem der Impfstoff wie der Ketchup aus der Flasche erst nur tröpfchenweise und dann in einem großen Schwung komme, sei bislang nicht in Sicht.

Curevac hatte zuvor mitgeteilt, dass der eigene Impfstoffkandidat CVnCoV einer Zwischenanalyse zufolge nur eine vorläufige Wirksamkeit von 47 Prozent gegen eine Corona-Erkrankung "jeglichen Schweregrades" erzielt und damit nicht die vorgegebenen statistischen Erfolgskriterien erreicht hat. Curevac hatte lange Zeit als einer der Hoffnungsträger im international hart umkämpften Rennen um die Zulassung erster Corona-Impfstoffe gegolten.

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