Hamburg. Mit dem Ende der Maiferien dürfen alle Hamburger Schüler wieder zurück in die Klassen, aber erst einmal nur in Gruppen aufgeteilt und wechselweise. Auch die Kitas öffnen ihre Tore ein Stück weiter. Die jüngste Corona-Inzidenz lässt auf weitere Lockerungen hoffen.

Vor dem Hintergrund so niedriger Corona-Zahlen wie schon lange nicht mehr sind nach den Maiferien am Montag wieder alle Jahrgänge an die Hamburger Schulen zurückgekehrt. Seit Mitte März durften zunächst nur die Grund- und Sonderschüler sowie die Abschlussklassen der weiterführenden Schulen wechselweise in den Klassenräumen unterrichtet werden. Auch die Kindertagesstätten wechselten mit Ferienende wieder vom erweiterten Not- in den eingeschränkten Regelbetrieb. Damit ist eine Betreuung von 20 Stunden an mindestens drei Tagen in der Woche gewährleistet.

Für rund 40 Prozent der 200 000 Schüler der allgemeinbildenden Schulen kehrt damit nach monatelangem Homeschooling wieder ein Stück mehr Normalität in den Alltag zurück. Betroffen sind die Jahrgangsstufen 7, 8, 11 und 12 an den Stadtteilschulen und 7, 8, 9 und 11 an den Gymnasien. Kinder und Eltern können das neue Angebot wahrnehmen, sind dazu aber nicht verpflichtet, da die Präsenzpflicht weiterhin aufgehoben ist.

Schulsenator Ties Rabe (SPD) hält indes mit Blick auf die sinkende Sieben-Tage-Inzidenz normalen Unterricht noch vor den Sommerferien für möglich. "Also, wenn das so weitergeht, dann kann ich mir das durchaus vorstellen. In einzelnen Bundesländern hat man ja schon solche Schritte gemacht. Aber wir müssen das noch mal genauer angucken", sagte Rabe am Sonntagabend dem NDR-"Hamburg Journal". Die Inzidenz, also die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen, sank am Montag laut Gesundheitsbehörde auf 48,1 und damit erstmals seit Mitte Oktober wieder unter die Marke von 50.

Der Senat will am Dienstag über weitere Lockerungsschritte befinden. Nach dem Stufenplan der rot-grünen Regierung sollen zu Pfingsten unter anderem wieder fünf Personen aus zwei Haushalten zusammenkommen können und die abstandsunabhängige Maskenpflicht in Parks und Grünanlagen wegfallen. Früher als ursprünglich geplant soll auch die Außengastronomie bereits zum kommenden Pfingstwochenende wieder öffnen.

Mit der Rückkehr der Kitas in den eingeschränkten Regelbetrieb erhalten alle Kinder im Elementarbereich nun auch ein kostenloses Selbsttestangebot, wie der Sprecher der Sozialbehörde, Martin Helfrich, der Deutschen Presse-Agentur sagte. Es handele sich dabei um sogenannte "Wohnzimmertests" mit kurzem Abstrichstab für den vorderen Nasenraum, "so dass jede Woche ein solcher Test durch Eltern und Kinder gemeinsam zu Hause, vor der Fahrt in die Kita, durchgeführt werden kann".

Der Test sei freiwillig. "Das bedeutet auch, dass der Betreuungsanspruch nicht an die Durchführung des Tests gekoppelt ist. Die Eltern melden jedoch die Testergebnisse an die Kita", sagte Helfrich. Bei positivem Ergebnis müsse das Kind zu Hause bleiben und zur Bestätigung ein PCR-Test erfolgen, der in einem Labor ausgewertet wird.

Weil die Betreuung in den Kitas im eingeschränkten Regelbetrieb noch immer nicht völlig ohne Einschränkungen erfolge, zahlten die Eltern zunächst weiter keine Gebühren, erklärte Helfrich. Die Einrichtungen seien auf die Rückkehr der Kinder gut vorbereitet. Mehr als drei Viertel der Beschäftigten seien bereits geimpft. Auch die dreimal pro Woche durchgeführten Selbsttests würden von den Beschäftigten sehr regelmäßig und gut angenommen. "Wir haben derzeit und in den zurückliegenden Tagen keinerlei Ausbruchsgeschehen zu verzeichnen."

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