Hamburg.

Die Handelskammer Hamburg hat vom rot-grünen Senat wegen der sinkenden Zahl an Neuinfektionen Öffnungsperspektiven für coronabedingt geschlossene Unternehmen gefordert. Es sei jetzt an der Zeit, "gerade den Unternehmen, die seit Monaten einem Tätigkeitsverbot unterliegen, eine Perspektive zu bieten", sagte Handelskammer-Präses Norbert Aust am Donnerstag. Er forderte den Senat auf, zumindest die Regelungen des Bundesinfektionsschutzgesetzes anzuwenden und zum Beispiel "click & meet" für den Einzelhandel und Außengastronomie wieder zu ermöglichen. "Wir brauchen unbedingt ein einheitliches Vorgehen im norddeutschen Wirtschaftsraum", betonte Aust.

Hamburgs rot-grüner Senat will am Freitag in einer Sondersitzung über das weitere Vorgehen in der Corona-Krise beraten. Dabei soll es auch um mögliche Lockerungen bei den Corona-Auflagen gehen. Sofern möglich möchte der Senat als erstes die seit Karfreitag von 21.00 Uhr bis 5.00 Uhr geltenden Ausgangsbeschränkungen zurücknehmen. Dann sollen Einschränkungen an Schulen und Kitas fallen gelassen sowie vollständig Geimpfte und Getestete gleichgestellt werden. Beim Erstellen eines Fahrplans zum weiteren Vorgehen sollen auch Perspektiven für coronabedingt geschlossene Geschäfte zur Sprache kommen. Nach der Sitzung will Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) die Ergebnisse der Öffentlichkeit vorstellen.

Voraussetzung für Lockerungen ist, dass die Sieben-Tage-Inzidenz mindestens an fünf aufeinander folgenden Werktagen den Wert von 100 unterschreitet und das Infektionsgeschehen stabil ist. Nach Berechnungen des Robert Koch-Instituts liegt Hamburg bereits seit neun Tagen unter der 100er-Marke. Für den Senat sind diese Zahlen jedoch nicht ausschlaggebend. Er setzt auf eigene Berechnungen. Danach kam die Hansestadt am Donnerstag mit 89,5 erst den zweiten Tag in Folge auf einen Wert von unter 100.

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