Kiel. Gegen den Bundestrend ertranken in Schleswig-Holstein 2020 wieder mehr Menschen bei Badeunfällen. Die SPD fordert deshalb mehr Schwimmunterricht. Die Landesregierung müsse die Betreiber von Schwimmstätten finanziell unterstützen.

Die SPD hat von der Landesregierung mehr Geld für Schwimmunterricht gefordert. "Bereits vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie konnten immer weniger Kinder und Jugendliche in Schleswig-Holstein sicher schwimmen", sagte die SPD-Sportpolitikerin Kathrin Bockey der Deutschen Presse-Agentur.

Deshalb fordert Bockey, Träger öffentlicher oder privater Schwimmbäder, in denen schulischer oder außerschulischer Schwimmunterricht für Kinder und Jugendliche oder Rettungsschwimmtrainings angeboten werden, finanziell zu unterstützen. Zudem solle geprüft werden, "inwiefern die Hallenbadsaison parallel zur Freibadsaison verlängert werden kann, um mehr Schwimmflächen zur Verfügung stellen zu können".

Mit der Finanzhilfe soll den Trägern geholfen werden, ihre Schwimmstätten trotz Untersagung des allgemeinen Badebetriebs zur Bekämpfung der Corona-Pandemie weiter zu betreiben. "Durch die landesweite Schließung von Schwimmbädern und das zwischenzeitliche Entfallen des schulischen und außerschulischen Schwimmunterrichts verschlimmert sich die Situation zunehmend", betonte die Landtagsabgeordnete.

Während bundesweit im vergangenen Jahr nach Zahlen der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) 378 Menschen bei Badeunfällen ertrunken sind und damit neun Prozent weniger als 2019, ertranken in Schleswig-Holstein im vergangenen Jahr 25 Menschen. Das waren sechs mehr als 2019.

Aus diesem Grund müsse Schwimmunterricht für Kinder und Jugendliche sowie Rettungsschwimmer unverzüglich im ganzen Land ermöglicht werden, sagte Bockey. "Dies gilt umso mehr, da bislang kein erhöhtes Infektionsrisiko in Schwimmstätten unter Einhaltung von Hygienevorschriften und Schutzmaßnahmen nachgewiesen wurde."

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