Hamburg. Gemeindesaal, Hauptkirche St. Michaelis. Schauspieler Ben Becker sendet an die Zuhörer eine Video-Botschaft: „Wir lieben, brauchen und verehren den Michel. Und wir müssen uns bemühen, dass die Pforten des Hamburger Michels offen bleiben.“
Ben Becker, der gerade in Baden-Württemberg einen Film dreht, gehört zu den Unterstützern der Rettungsringe-Aktion des Hamburger Michels. Denn die beliebte Hauptkirche ist wegen der Corona-Pandemie in eine finanzielle Schieflage geraten. Monatlich fehlen 50.000 Euro. Die Einnahmen von den Besuchern des Turms und der Krypta bleiben aus.
„Corona-Müdigkeit erfasst auch die Spendenbereitschaft“
Auch andere Prominente wie die Sängerin und Liedermacherin Anna Depenbusch, die Journalistin und Moderatorin Anke Harnack und Abendblatt-Chefredakteur Lars Haider machen mit. Sie haben ebenfalls die Schirmherrschaft für den Rettungsring eines Hamburger Schiffes übernommen und trommeln nun dafür, dass Interessierte für die Kirchengemeinde Geld spenden.
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Im vergangenen Jahr konnten die Ausfälle weitgehend durch Spenden ausgeglichen werden. Doch im ersten Quartal des laufenden Jahres ist das Aufkommen um fast 50 Prozent gesunken. „Nach der grandiosen Unterstützung erfasst die allgemeine Corona-Müdigkeit nun auch die Spendenbereitschaft“, sagt Hauptpastor Alexander Röder.
Dem Michel fehlen bis zu 85 Prozent der Einnahmen
Dem Michel fehlen bis zu 85 Prozent der Einnahmen, weil nicht zuletzt auch keine größeren Veranstaltungen stattfinden dürfen. Die Kollekteneinnahmen durch die begrenzten Gottesdienste liegen wöchentlich bei 150 bis 250 Euro.
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Mit einer Spende von mindestens 36,50 Euro kann man Rettungsring-Pate für eins der mehr als 60 Schiffe werden, deren Rettungsringe derzeit an den Emporen des Michels hängen. Rund 450 Michel-Freunde sind bereits dabei.
Wer in größerem Umfang helfen möchte, kann mit einer „Kapitänsspende“ Schirmherr eines der Rettungsringe werden. Der Einstiegsbetrag liegt bei 365 Euro. Als Dankeschön werden Fotos der Spender veröffentlicht. Zu diesen Unterstützern zählen Klaus-Peter und Barbara Hugel. Sie sind Rettungsring-Paten für den Eisbrecher „Stettin“.
Mehr dazu: www.st-michaelis.de
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