Kiel.

Nach dem tödlichen Unfall auf dem Kieler Rathausplatz hat die Stadt die ersten der zwischenzeitlich aus Sicherheitsgründen abgebauten Fahnenmasten wieder aufstellen lassen. Bei vier der sechs Masten seien keine Materialfehler festgestellt worden, sagte eine Stadtsprecherin am Montag. Sie stehen bereits wieder. Neben dem bei dem Unfall zerstörten Mast bestand ein weiterer die Prüfung jedoch nicht. Beide werden durch neue Masten ersetzt. Zuvor hatten die "Kieler Nachrichten" darüber berichtet.

Bei dem Unfall wurde eine 23 Jahre alte Auszubildende am 3. August von einem 14 Meter hohen Fahnenmast erschlagen. Sie hatte sich am Morgen ihres ersten Ausbildungstages als städtische Angestellte mit 50 weiteren neuen Azubis für ein gemeinsames Foto auf dem Rathausplatz versammelt. Ein Lkw-Fahrer hatte seinen Lkw zurückgesetzt und mit dem Heck den Fahnenmast getroffen, wobei dieser brach.

Gegen den 61 Jahre alten Fahrer und dessen 73 Jahre alten Beifahrer hat die Kieler Staatsanwaltschaft Anfang März Anklage wegen fahrlässiger Tötung erhoben. Beide Männer hatten am Unglückstag mit dem Lkw Baumaterial für die Renovierung der Rathaus-Fassade transportiert. Laut Staatsanwaltschaft sollen sie ohne entsprechende Genehmigung den Rathausplatz befahren und den Anhänger neben dem Mast abgestellt haben, nachdem der Beifahrer einen zur Absperrung dienenden Pfosten entfernt haben soll.

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