Hamburg. Nur mit Gewalt konnte die Polizei den Mann bändigen. Im Badezimmer entdeckten die Beamten die tote Frau. Messer sichergestellt.

Nach dem gewaltsamen Tod einer Frau in einer Wohnung an der Weddestraße ermittelt die Mordkommission gegen den 53 Jahre alten Andreas S. aus Horn, den Ehemann der Getöteten. S. steht im dringenden Verdacht, seine 40-jährige Ehefrau durch "Gewaltanwendung am Hals" getötet zu haben, wie es von der Polizei heißt.

Auch die Staatsschutzabteilung des Landeskriminalamtes ist mit dem Fall befasst. Der Verdacht: S. könnte der Reichsbürgerszene zugeordnet werden. Er hatte schon bei dem Einsatz der Polizei in seiner Wohnung den Beamten die Legitimation abgesprochen, gegen ihn vorzugehen.

Mord an Ehefrau – Mann Familie die Tat gebeichtet

Nur mit Gewalt konnte der Mann gebändigt werden. Später begründete er die Tat unter anderem mit der Nichtanerkennung der Bundesrepublik Deutschland.

Am Mittwochabend war die Polizei gegen 21 Uhr zu der Wohnung des Mannes in einem Mehrfamilienhaus in der Weddestraße gerufen worden. Dort lebte der 53-Jährige mit seiner aus einer Stadt an der Atlantikküste Marokkos stammenden Frau. Zuvor hatte der 53-Jährige innerhalb seiner Familie die Tat gebeichtet. Von dort war die Polizei alarmiert worden.

Polizei entdeckt tote Ehefrau in der Badewanne

Die Beamten mussten die Tür eintreten, um in die Wohnung zu kommen, weil ihnen nicht geöffnet wurde. Im Flur stellte sich der 53-jährige gebürtige Hamburger, der aus einer kaschubischen Adelsfamilie stammt, ihnen in den Weg. Es kam zu einem Handgemenge, bei dem die Beamten Pfefferspray einsetzten.

Bei der anschließenden Durchsuchung der Wohnung entdeckte die Beamten die Tote im Badezimmer. Die Leiche lag in der Badewanne. Mehrere Messer wurden sichergestellt, mit denen der Kopf der Frau fast abgetrennt wurde.

Mann gibt Islam und Nichtanerkennung Deutschlands als Auslöser an

In einer ersten Vernehmung nannte der Mann den Islam, die innenpolitische Lage in den USA und die Nichtanerkennung Deutschlands in seiner jetzigen Form als Auslöser der Tat. Insgesamt, so hieß es, habe er einen verwirrten Eindruck gemacht.

Die Mordkommission übernahm den Fall. Mehrere Stunden sicherten Beamte, darunter Kriminaltechniker, Spuren in der Wohnung. Wegen der Äußerungen des Mannes wurde auch die Staatsschutzabteilung des LKA eingeschaltet. "Auch das Kriseninterventionsteam des Deutschen Roten Kreuzes war im Einsatz und hat die von der Tat betroffenen Angehörigen betreut", teilte Polizeisprecher Florian Abbenseth mit.

Noch am Donnerstag kam Andreas S. vor den Haftrichter, der Untersuchungshaft verhängte.