Hamburg. An mehreren Orten in Norddeutschland finden am heutigen Sonnabend Demonstrationen und Aktionen gegen das geplante Abschiebegefängnis in Glückstadt (Schleswig-Holstein) statt.
In Hamburg wird am Gänsemarkt ab 12 Uhr protestiert. Die Aktion wird von der Seebrücke Hamburg, der Glasmoorgruppe, dem Café Exil, der Antiragruppe Horst und der Interventionistischen Linken organisiert.
Auch in Schwerin wird eine Kundgebung abgehalten, in Kiel wird eine Fahrraddemo organisiert und in Flensburg, Glückstadt und Rostock werden diverse Kunstaktionen inszeniert.
Demo am Hamburger Gänsemarkt gegen Abschiebegefängnis
Das Abschiebegefängnis soll voraussichtlich ab Mai 2020 in Betrieb genommen werden. Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern wollen dort in Zukunft abgelehnte Asylbewerber, die sich ihrer Abschiebung entziehen, bis zu ihrer Ausreise unterbringen.
Leni Hintze von der Seebrücke Hamburg fordert, dass das Abschiebegefängnis in Glückstadt weiterhin geschlossen bleibt: "Es macht uns wütend, dass unschuldige Menschen, auch Kinder, bis zu 18 Monate inhaftiert werden dürfen." Die Aktivistin sieht Abschiebehaft als "ein grausames und rassistisches Verfahren, das wir nicht akzeptieren und uns klar dagegen positionieren!”.
Bente Franzke vom Netzwerk antirassistische Aktion (Nara) ergänzt dazu: “Wir fordern Solidarität statt Abschiebehaft! Wir brauchen keine Abschiebeknäste, sondern ein solidarisches Zusammenleben ohne Abschiebungen." Dies müsse auch endlich politisch umgesetzt werden.
Diese Aktionen finden am Sonnabend statt:
- Glückstadt: 11:00 Uhr – mobile Ausstellung (Start am Hafen, über Marktplatz zum Abschiebegefängnis)
- Hamburg: 12:00 Uhr Kundgebung am Gänsemarkt
- Kiel: 14:00 - 16:00 Uhr – Fahrraddemo mit Abschlusskundgebung (Start Vinetaplatz, über Alter Markt bis Landtag)
- Flensburg: 15 Uhr dezentraler Schilderwald
- Rostock: Aktionstheater, Transpiaktion, öffntliche Ausstellung
- Schwerin: 15:00 Uhr – Kundgebung (Ort Ecke Mecklenburg-/ Schloßstraße)
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