Hamburg. Der Staat gibt viel Geld aus, um Unternehmen, die coronabedingt in Schieflage geraten sind, zu helfen. Doch längst nicht alle entsprechen den Anforderungen, an die Fördergelder geknüpft sind. Für solche Härtefälle ist in Hamburg jetzt Hilfe in Sicht.

Der rot-grüne Hamburger Senat hat die Freigabe von gut 19 Millionen Euro für einen Corona-Härtelfallfonds beschlossen. Zusammen mit dem Bundesanteil stünden damit insgesamt knapp 40 Millionen Euro für Hamburger Unternehmen und Soloselbstständige bereit, die bislang bei den Hilfen durchs Raster gefallen seien, teilten Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos) und Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) am Dienstag mit. Die Handelskammer sprach von einer "wichtige Maßnahme gegen eine drohende Insolvenzwelle".

Anders als bei den Überbrückungshilfen des Bundes könnten Hamburger Soloselbstständige eine Förderung von bis zu 7500 Euro auch ohne die Hilfe Dritter, beispielsweise Steuerberater - die wiederum Geld kosten, beantragen, sagte Dressel. Bei Anträgen, die Unternehmen oder Soloselbstständige über prüfende Dritte stellen, solle die Förderung in der Regel 100 000 Euro nicht übersteigen.

Westhagemann betonte: "Mit diesem Fonds wollen wir die erlittenen Härten für Unternehmen in existenziellen wirtschaftlichen Schwierigkeiten mildern, die wir mit den Hamburger- und den Bundeshilfen bislang nicht erreichen konnten."

Viele Unternehmen, Solo-Selbstständige, Gründer und Gründerinnen seien bisher durch das Raster der Corona-Hilfen gefallen, sagte Astrid Nissen-Schmidt, Vizepräses der Handelskammer Hamburg. "Vielen dieser Unternehmen steht das Wasser bis zum Hals, ihre Existenz ist bedroht." Entscheidend sei jetzt eine pragmatische und rasche Abwicklung der Anträge, "damit das Geld schnell ankommt".

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