Hamburg.

Mehr als 70 Prozent der Unternehmen im norddeutschen Groß- und Außenhandel sowie bei den Dienstleistern testen ihre Mitarbeiter freiwillig auf Corona. Das habe eine Umfrage unter den 3.500 Mitgliedsunternehmen des Unternehmensverbands ergeben, teilte AGA-Präsident Hans Fabian Kruse am Montag in Hamburg mit. Von den Unternehmen, die das bislang noch nicht täten, hätten drei Viertel angegeben, auch zu testen, wenn genügend Tests zu Verfügung stünden. Die von der Bundesregierung geplante Testpflicht hätten 65 Prozent der Unternehmen aber abgelehnt.

Für die große Mehrheit der Firmen seien Tests selbstverständlich, "denn wir brauchen gesunde und motivierte Mitarbeiter", sagte Kruse. Noch immer gebe es aber Engpässe bei den Tests, da die staatliche und private Nachfrage das aktuelle Angebot übersteige. "Der vom Staat verordnete Testzwang wird daher zunächst nicht vollständig umgesetzt werden können, auch in den öffentlichen Unternehmen nicht." Zwei Drittel der Betriebe hielten eine Testpflicht daher "für überflüssig und sehen sie eher als bürokratische Gängelung", sagte Kruse.

Von den Mitarbeitern würden Testangebote unterschiedlich angenommen. Laut der zwischen dem 14. und 18. April durchgeführten Umfrage hätten sich bei rund 50 Prozent der Händler und Dienstleister mehr als 80 Prozent der Beschäftigten testen lasen. Bei rund einem Viertel der Unternehmen seien es mehr als die Hälfte gewesen. "Wir appellieren an alle Mitarbeitenden, ihre Unternehmen zu unterstützen und das Testangebot auch zu nutzen", sagte Kruse.

Die Zukunftsaussichten im Groß- und Außenhandel sowie bei den Dienstleistern seien weiterhin besser als in anderen Branchen. Demnach gaben 81 Prozent Unternehmen an, die aktuelle Situation noch mindestens sechs Monate oder länger bewältigen zu können. Zum Jahresende waren es noch 87 Prozent.

© dpa-infocom, dpa:210419-99-263050/2