Egestorf.

Local ist in: Handgebrannter Gin und selbst gebrautes Bier - die kleinen regionalen Unternehmen sind rund um die Lüneburger Heide im Kommen. "Mein Gin geht so durch die Decke, ich brenne schon nachts", sagt Gerhard Bosselmann aus Egestorf. Die Weihnachtsedition lagert bereits in besonderen kleinen Fässern, an der Wand der kleinen Destillerie hängt die Urkunde von einer internationalen Meisterschaft der Ginbrenner, die er vor einem Monat als stolzer Zweiter in England abschloss. "Das macht so viel Spaß, dass viele Leute, die seit Jahren nach Mallorca geflogen sind, nun die Heide entdecken", sagt der 65 Jahre alte studierte Landwirt.

Im Hauptberuf kümmert er sich noch um seine Bäckereien in Hannover. Seit Corona werde klar, dass in der Heide viele junge Leute ihre Existenz aufbauen und eine neue Form des sanften Tourismus entsteht. "Da wächst ein junges Netzwerk", betont Bosselmann.

Auch bei Hobbybrauer Kai Beitzer - im normalen Alltag im Schichtbetrieb als Teammeister im Hamburger Hafen - stehen Freitag und Samstag die Ausflügler Schlange vor der Garage. Sein Fuhrenbräu - helles Keller- und Bockbier - wird tausend Stunden in dem 750-Liter-Tank gelagert, haltbar ist es gekühlt nur vier Wochen. "Alle 14 Tage braue ich und komme kaum hinterher. Die Leute haben mehr Zeit, sich um das Regionale zu kümmern", erzählt der 53-Jährige. Bei Instagram und Facebook sind sie als locals.lueneburgerheide verbunden.

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