Berlin/Hamburg.

Beim Ausbau des Ladenetzes für Elektroautos ist Hamburg in den vergangenen 14 Monaten langsamer vorangekommen als alle anderen Bundesländer. Von Dezember 2019 bis Februar 2021 stieg die Zahl der Ladepunkte in der Hansestadt von 1070 auf 1226, teilte der Energieverband BDEW mit. Das war ein Zuwachs von knapp 15 Prozent. Am stärksten ausgebaut wurde das Netz in Bremen mit einem Plus von rund 134 Prozent von 120 auf 281 Ladepunkte. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass Hamburg früh mit dem Ausbau begann, so dass andere Bundesländer jetzt Nachholbedarf haben.

Im Städtevergleich findet sich für Elektroautos in Berlin die größte Dichte an Stromtankstellen. In der Bundeshauptstadt gebe es 1694 öffentliche Ladepunkte, ein Plus um knapp 74 Prozent zum Dezember 2019. Mehr als 1000 öffentliche Ladepunkte gibt es laut BDEW auch in München (1310). Deutschlandweit könnten Fahrer von E-Autos inzwischen an rund 40 000 öffentlich zugänglichen Ladepunkten Strom zapfen. Das seien rund 16 000 oder 66 Prozent mehr als im Dezember 2019.

In absoluten Zahlen liegt Bayern unter den Bundesländern mit 8325 Ladepunkten weiter auf Platz eins, so der BDEW. Auf Platz zwei folgen Baden-Württemberg mit 7047 Ladepunkten und Nordrhein-Westfalen (6164). Die wenigsten Ladepunkte gebe es im Saarland (278).

"Der Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur nimmt weiter Fahrt auf", sagte BDEW-Hauptgeschäftsführerin Kerstin Andreae. Dank des KfW-Förderprogramms für Wallboxen gehe der Ausbau der privaten Ladepunkte derzeit durch die Decke. "Damit bauen wir eine Ladeinfrastruktur auf, die sich am Bedarf der E-Mobilisten orientiert, denn mehr als 80 Prozent aller Ladevorgänge finden zu Hause oder am Arbeitsplatz statt", betonte Andreae.

Zugleich mahnte sie Planungssicherheit für Betreiber an. "Ständige neue Vorgaben für technische, aber nicht notwendige Nachrüstungen - wie aktuell bei der Ladesäulenverordnung diskutiert - machen den Betrieb der Ladesäule unwirtschaftlich." Zudem müssten schnell Flächen für Ladestationsstandorte zur Verfügung gestellt, Genehmigungsverfahren vereinfacht und Förderprogramme entbürokratisiert werden.

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