Hamburg. Für den Bau der Hamburger S4 wird der neue Überbau der Unterführung Hammer Straße noch einmal angefasst. Obwohl die Tieferlegung der Straße samt dem Überführungsbauwerk für die Gleise erst vor wenigen Jahren fertig wurde, stehen jetzt Bagger an der Gleisanlage und reißen Teile der Brücke wieder ab.
„Die Überführung muss verbreitert werden, um die zwei zusätzlichen Gleise für die S4 mit aufnehmen zu können“, sagt Bahn-Sprecher Peter Mantik. „Für diese Verbreiterung des Trogs muss ein kleiner Teil des bestehenden Bauwerks zurückgebaut werden. Nach derzeitigem Stand werden die Arbeiten in diesem Jahr fertig.“
Zwei neue Gleise zwischen Hauptbahnhof und Ahrensburg
Die Bahn will auf 17 Kilometern zwischen Hauptbahnhof und Ahrensburg zwei neue Gleise neben die beiden bestehenden bauen, um den schweren Güterverkehr aus Skandinavien durch die Stadt rollen zu lassen und zugleich mit der S4 eine neue Nahverkehrsverbindung zu schaffen, die zuverlässiger ist als die Regionalbahnen. Die kosten liegen bei 1,85 Milliarden Euro, wovon der Bund 84 Prozent trägt.
Für die Verbreiterung des Trogs an der Überführung Hammer Straße werde die Fahrbahn an drei Wochenenden für Autos, Fahrräder und Fußgänger voll gesperrt, sagte Mantik. Die erste Sperrung sei für das Wochenende 10./11. April geplant. Über Umleitungsempfehlungen werde rechtzeitig informiert.
Behörde und Bahn weisen Planungsfehler zurück
Die Wirtschaftsbehörde sprach von einer kleinen Maßnahme, bei der die Unterführung selbst keinesfalls angefasst werde. Von einem Planungsfehler wollten weder die Behörde noch die Bahn etwas wissen. Die Projekte „S4“ und „Aufhebung der Bahnübergänge an der Strecke nach Lübeck“ hätten planerisch und haushaltsrechtlich nichts miteinander zu tun.
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Mit Baubeginn der Hammer Unterführung 2015 sei noch offen gewesen, ob die S4 überhaupt gebaut werden könne. Erstens habe die mit dem Planfeststellungsbeschluss verbundene Baugenehmigung erst 2020 vorgelegen. Zweitens sei auch die Finanzierungszusage für die beiden zusätzlichen S-Bahngleise erst 2020 gekommen.
S4 bei Planungen für Unterführung in Hamburg berücksichtigt
2015 sei es also nicht möglich gewesen, Geld für eine Baumaßnahme Geld einzuwerben, die weder genehmigt noch finanziert war, sagte Mantik. Deshalb konnte damals der Platz für die zusätzlichen Gleise noch nicht vorgesehen werden. Er könne erst jetzt, mit einer Finanzierungszusage im Rücken, geschaffen werden.
Laut Wirtschaftsbehörde sei die S4 bei den Planungen für die Unterführung insofern mit berücksichtigt worden, als die Nacharbeiten jetzt vergleichsweise gering ausfielen.
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