Hamburg. Die Hamburger Hotellerie muss künftig auf ein Haus der Luxusklasse verzichten: Die Rede ist vom Sofitel am Alten Wall, nur wenige Meter vom Rathaus entfernt. „Wir können bestätigen, dass der zuständige Betreiber und Arbeitgeber AccorInvest die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über die geplante Schließung des Hotels zum 30. Juni 2021 informiert hat.
Diese Schließung erfolgt im Zuge einer anvisierten Neugestaltung des Areals Alter Wall, in dem sich auch das Hotel befindet“, sagte Accor-Sprecherin Anne Wahl-Pozeg auf Abendblatt-Anfrage. Genauer wurde die Sprecherin allerdings nicht: „Wir führen derzeit intensive Gespräche mit allen involvierten Parteien und können daher zum aktuellen Zeitpunkt keine weiteren Informationen zur Verfügung stellen“, so Wahl-Pozeg weiter.
Gebäude soll abgerissen werden
Fakt ist: Das imposante Gebäude, das einst das Postgiroamt war, soll abgerissen werden. Offensichtlich ist noch nicht geklärt, ob die Projektentwicklung eine Hotelnutzung berücksichtigt und ob dann auch Sofitel wieder dort einziehen wird.
Zunächst wurde in der Immobilie im Jahre 2000 ein Dorint Hotel eröffnet. Seit 2007 firmiert das Haus mit 241 Zimmern als Sofitel, das eine Marke des französischen Accor-Konzerns ist, zu dem auch Mercure, Ibis und Novotel gehören. Alleine in Hamburg gibt es 22 Häuser von Accor. Dem Vernehmen nach sollen den 89 von der Schließung betroffenen Mitarbeitern in diesen Hotels neue Jobs angeboten werden.
Große städtebauliche Chancen
Eigentümer der Sofitel-Immobilie ist die Art-Invest aus Köln, die bereits den Gebäudekomplex der ehemaligen Vereins- und Westbank am Alten Wall revitalisiert hat. Dort ist auch das Bucerius Kunst Forum auf neue Flächen umgezogen. Nun steht wohl die nächste Projektentwicklung auf dem Sofitel-Grundstück an.
„Langfristig bietet die Neupositionierung des Hotelareals, das einen wichtigen Baustein unserer Gesamt-Projektentwicklung Alter Wall darstellt, große städtebauliche Chancen“, sagte ein Sprecher von Art-Invest dem Abendblatt.
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Unterdessen steht für den kommissarischen Dehoga-Präsidenten Niklaus Kaiser von Rosenburg fest: „Es ist bedauerlich, dass dieses Fünf-Sterne-Haus in der Innenstadt schließt.“ Allerdings betonte der Branchenexperte auch: „Ich sehe an diesem Standort noch kein neues Hotel. Der Tourismus in Hamburg ist bedingt durch Corona komplett eingebrochen. Wir haben deswegen aktuell ein Überangebot in allen Kategorien. Zunächst müssen wir dafür sorgen, dass nach der Pandemie die Auslastung an alte Erfolge anknüpft.“
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