Hamburg. Wegen der Corona-Pandemie sind keine Demonstrationen mit tausenden Teilnehmern möglich. Dafür haben sich die Aktivisten von Fridays for Future in Hamburg etwas Besonderes einfallen lassen.

Mit einer spektakulären Aktion demonstrieren die Aktivisten von Fridays for Future in Hamburg für mehr Klimaschutz: Mit weißer und grüner Farbe haben die Umweltschützer am Freitag die Worte "Wir alle für 1,5 °C" auf die Mönckebergstraße aufgetragen. Die weißen Buchstaben auf grünem Grund sind sechs Meter hoch, insgesamt erstreckt sich die Botschaft auf Hamburgs bekanntester Einkaufsstraße auf 60 Metern Länge. Sie soll für einen Monat stehen bleiben. Die Aktivisten wollen so ein unübersehbares Zeichen zur Einhaltung der im Pariser Klimaabkommen festgelegten 1,5-Grad-Grenze setzen.

"Unser Schriftzug ist in schwierigen Pandemie-Zeiten ein buntes und wichtiges Signal an alle Hamburgerinnen und Hamburger. Er soll mitten in der Innenstadt zeigen, dass wir die Klimakrise und die unbedingt nötige Begrenzung der Erderhitzung auf 1,5 Grad Celsius nur gemeinsam bewältigen können", sagte Sprecherin Annika Rittmann.

Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) besuchte die Aktivisten. Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) begrüßte die Aktion: "1,5 Grad - das ist die harte Zahl und die Richtschnur für den Klimaschutz. Es muss das Ziel bleiben, die Erderwärmung auf diesen Wert zu begrenzen. Die Fridays-Bewegung sorgt bildstark, kreativ und prominent dafür, dass der Klimaschutz trotz Corona im Bewusstsein bleibt - für diesen Impuls bin ich dankbar", sagte der Politiker am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.

Hamburgs Klimaplan auf dem Weg zur Klimaneutralität enthalte mehr als 400 Maßnahmen. "Mit unserem Klimaschutzgesetz und der Wärmewende sind wir bundesweit beispielgebend. Das nächste Ziel ist es, Hamburg zu einem führenden Standort für grünen Wasserstoff zu machen." Klimaschutz bleibe auch während der Pandemie eine riesige Herausforderung und erfordere weitere Anstrengungen.

Die Aktion in der Mönckebergstraße erfolgt den Angaben zufolge in enger Absprache mit der Black Community Foundation aus Hamburg, die fortan auch Teil des Bündnisses von Fridays for Future ist. Die Kooperation sei besonders wichtig, um den von der gleichnamigen Black-Lives-Matter-Bewegung in den USA aufgetragenen Schriftzug mitzudenken, so die Klimaschützer.

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