Hamburg.

Zum Schutz vor Unfällen mit Fußgängern oder Radfahrern verfügen in Hamburg fast alle schweren Nutzfahrzeuge von Behörden und öffentlichen Unternehmen über Abbiegeassistenzsysteme. Innerhalb eines Jahres nach dem Start der Senatsinitiative für mehr Verkehrssicherheit seien rund 97 Prozent aller städtischen Fahrzeuge über 7,5 Tonnen mit einem entsprechenden System ausgerüstet worden, teilte die Innenbehörde am Mittwoch mit. Insgesamt seien rund 870 Fahrzeuge mit technischen Abbiegeassistenten ausgestattet worden, die Lastwagenfahrer vor Personen im toten Winkel warnen sollen. 293 der 870 Fahrzeuge gehörten zur Feuerwehr, 356 zur Stadtreinigung. Die Kosten bezifferte die Behörde auf gut zwei Millionen Euro.

Bis Ende des Jahres sollen alle städtischen Nutzfahrzeuge, auch jene ab 3,5 Tonnen, mit Abbiegeassistenten ausgerüstet sein. "Mehr Radverkehr geht nur mit mehr Sicherheit für Radfahrer", sagte Innensenator Andy Grote (SPD). "Wo die schwächsten und die stärksten Verkehrsteilnehmer aufeinandertreffen, sind wir daher besonders gefordert und setzen auf Technik, die Leben rettet." Laut Verkehrssicherheitsbilanz kamen im vergangenen Jahr auf Hamburgs Straßen 15 Menschen ums Leben, darunter 9 Fußgänger und 3 Radfahrer. Im Gegensatz zu allen anderen Verkehrsteilnehmern stieg bei Radfahrern die Zahl der Unfälle um 3,6 Prozent auf 3668. Hintergrund sei die Zunahme des Radverkehrs im Corona-Jahr um 33 Prozent.

© dpa-infocom, dpa:210317-99-862177/2