Spendenaktion

Bier trinken – und damit Kindern und Jugendlichen helfen

| Lesedauer: 3 Minuten
Blockbräu-Geschäftsführer Ralf Hansen mit Olaf Jessen (r.).

Blockbräu-Geschäftsführer Ralf Hansen mit Olaf Jessen (r.).

Foto: Andreas Laible

Ungewöhnliche Spendenaktion des Sozialprojekts Boxschool in Kooperation mit dem Blockbräu.

Hamburg. Biertrinken, Kinder und Jugendliche – Wörter, die eigentlich nicht zusammengehören. Doch schwierige Lagen erfordern umso kreativere Maßnahmen, und so entstand das Projekt, das sich der Boxschool e. V. und das Blockbräu an den Landungsbrücken gemeinsam ausdachten: eine Bierspende für das Kinderwohl.

Für beide Parteien ist der Corona-Lockdown alles andere als leicht. Während das Brauhaus an der Elbe schon seit Anfang November keine Gäste bewirten kann, war auch die Boxschool in ihrer gewaltpräventiven Arbeit stark eingeschränkt.

Die traditionelle Abschluss­party musste in diesem Jahr ausfallen

Der Verein, der rund 800 Kinder und Jugendliche aus schwierigen sozialen Verhältnissen durch Bildung, Betreuung und Boxtraining auf den richtigen Weg zu bringen versucht, kann seit viereinhalb Monaten seiner Präventions- und Betreuungsarbeit nicht nachkommen. Eine Notbetreuung durch Einzelgespräche ist das Einzige, was Vereinsgründer Olaf Jessen und seinem Team aus Pädagogen und Coaches blieb.

Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick

Auch die traditionelle Abschluss­party, die das Blockbräu für die Kinder und Jugendlichen der Boxschool als Lohn für schulische und soziale Verbesserungen jährlich im Februar veranstaltet, musste in diesem Jahr ausfallen. Für Ralf Hansen (Geschäftsführer des Blockbräus) kein Grund, nicht trotzdem etwas Gutes zu tun und die Boxschool zu unterstützen. Und so kam in Kooperation mit Jessen und dessen Frau Susanne die Idee auf, zum Wohle der Kinder und Jugendlichen Bier zu spenden.

Kreative und nachhaltige Idee

Was zunächst einmal moralisch fragwürdig klingt, ist bei genauerem Hinschauen eine kreative und nachhaltige Idee. Für eine jederzeit mögliche Wiedereröffnung wurde im Blockbräu den kompletten Lockdown über weiter gebraut. Weil sich das Bier aber maximal wenige Monate in den Tanks hält, müssten die ersten Chargen nun weggeschüttet werden. „Viel zu schade“, finden alle Beteiligten, schließlich müsse man der Nahrungsmittelverschwendung entgegenwirken. Aus diesem Grund stellt das Blockbräu der Boxschool nun sein Bier zur Verfügung.

200 Flaschen sind es zunächst. Für eine kleine Spende überlässt die Boxschool das Bier durstigen Wohltätern und hofft so auf Einnahmen für die Kinder- und Jugendarbeit. Der Verein, der sich ohnehin zu zwei Dritteln durch Spenden finanziert, will damit auch ein Vorbild sein, besonders für die Kinder.

Lesen Sie auch:

„Tu etwas Gutes. Mache aus einer negativen Situation etwas Positives“, so das Credo Jessens. Beginnen soll die Bierspendenaktion an diesem Sonnabend um 12 Uhr. Abzuholen ist das Getränk am Hankook-Sportcenter (Nieland 10; S-Bahnhof Langenfelde), das Jessen leitet. Interessierte können sich unter 0172 – 450 07 97 melden und per „Call and Collect“ für eine Spende in Höhe ihrer Wahl so viel Bier erwerben, wie sie möchten – und solange der Vorrat reicht.

( jal )

Mehr Artikel aus dieser Rubrik gibt's hier: Hamburg