Kiel.

Als "Fahrradstadt" hat Kiel in Deutschland den vierten Platz unter 26 Großstädten zwischen 200 000 und 500 000 Einwohnern erreicht und sich damit um drei Ränge verbessert. Auf der Schulnoten-Skala im Fahrradklima-Test des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) senkte die Stadt ihren Notenschnitt von 3,8 im Jahr 2018 auf 3,5 zwei Jahre später. "Das vorbildliche Engagement der Landeshauptstadt schlägt sich klar in den Ergebnissen nieder", kommentierte der ADFC-Landesvorsitzende Thomas Möller am Dienstag. "Der erfolgreiche Start der "Sprottenflotte" als öffentliches Fahrradverleihsystem hat der Stadt bei dieser Einzelfrage zu einer Verbesserung um zwei Notenstufen verholfen."

Lübeck hat sich weiter verschlechtert und liegt mit 4,3 auf Platz 22 der 26 Städte dieser Größe. Der Test ist nicht repräsentativ, gilt aber als Stimmungsbarometer für Fahrradfreundlichkeit. An der Befragung nahmen mehr als 11 000 Schleswig-Holsteiner teil. 54 Städte und Gemeinden aus dem Land gelangten in das bundesweite Ranking.

Bei Städten zwischen 50 000 und 100 000 Einwohnern holte Norderstedt Platz 15 von 110. Unter den Städten zwischen 20 000 und 50 000 Einwohnern baute Geesthacht mit Note 3,3 seine Spitzenposition im Land aus. Bundesweit reichte es zu Platz 20 unter 415 Städten. Von den noch kleineren Städten erreichte Neueinsteiger Fehmarn mit 3,0 Platz 1 im Land. Insgesamt die schlechtesten Noten gab es in den Städten für die Breite von Radwegen und für fehlende Kontrolle von Falschparkern auf Radwegen.

Die Radstrategie Schleswig-Holstein 2030 hat zum Ziel, dass für 30 Prozent aller Wege das Fahrrad als Verkehrsmittel genutzt wird. Dafür muss sich laut ADFC das Fahrradklima noch deutlich verbessern. Eine Trendwende zum Positiven sei aber geschafft. Mit der Note 3,93 stuft der ADFC das Fahrradklima im Land noch als unbefriedigend ein.

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