Kiel. Gerade erst hat der Handel wieder geöffnet. Einkaufen ist im Norden wieder ohne drastische Einschränkungen möglich. Doch Wirtschaftsminister Buchholz mahnt: Bei steigenden Corona-Zahlen könnte es wieder enger werden. Dafür sollte die Branche sich rüsten.

Nach Wiedereröffnung des Handels hat Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Bernd Buchholz die Branche aufgerufen, sich auch auf möglicherweise nötig werdende Beschränkungen einzustellen. Die Öffnung seit Montag sei angesichts der Corona-Infektionslage gut zu vertreten, sagte der FDP-Politiker. Vorsorglich müsse sich der Einzelhandel aber auch darauf einrichten, dass die Zahlen eventuell wieder steigen könnten. Dann werde der Handel nicht komplett wieder geschlossen. "Sondern dann muss man Kontaktnachverfolgung auch im Einzelhandel gewährleisten, und dann muss man dort auch eine Terminvereinbarung hinbekommen", sagte Buchholz. "Darauf kann man sich im Einzelhandel jetzt vorbereiten."

Seit Montag dürfen die Geschäfte im Norden bei begrenzter Kundenzahl in Bezug auf die Verkaufsfläche wieder öffnen. Sollte die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen aber wieder auf über 50 steigen, was in den vergangenen Tagen landesweit nicht der Fall war, müssten die Kunden vor dem Einkauf einen Termin vereinbaren. Darüber hinaus gäbe es strengere Kundenbegrenzungen und die Laden-Betreiber müssten die Kontaktdaten ihrer Kunden erfassen. Stiege der Inzidenzwert landesweit über 100, müsste der Einzelhandel wieder schließen und Kunden könnten nur noch bestellte Waren nach Voranmeldung abholen.

"Ich möchte nicht hören, dass dann alles viel zu kurzfristig ist", sagte Buchholz angesichts der angekündigten Regelungen für den Fall höherer Inzidenzen. "Denn wir haben ja angesagt, dass es natürlich bei steigenden Werten auch wieder in die andere Richtung gehen kann." Doch Kontaktnachverfolgungen und Terminvereinbarungen zu gewährleisten, könne man vorbereiten. "Aber das ist alles vorsorglich", betonte der Minister. "Denn wir hoffen natürlich, dass die Dinge so bleiben wie sie jetzt sind - dann kann der Einzelhandel auch ganz normal geöffnet bleiben."

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