Lübeck.

Ein 29 Jahre alter Mann aus Lübeck muss sich seit Dienstag wegen des Vorwurfs des Mordes vor dem Lübecker Landgericht verantworten. Ihm wird vorgeworfen, im September 2020 seine ehemalige Lebensgefährtin mit 28 Messerstichen so schwer verletzt zu haben, dass sie starb. Der deutsche Angeklagte äußerte sich zunächst nicht zu den Vorwürfen. Sein Verteidiger kündigte jedoch für den nächsten Verhandlungstag eine Erklärung seines Mandanten an.

Laut Anklage waren der 29-Jährige und sein 27 Jahre altes Opfer seit etwa 2010 ein Paar. Nach mehreren Trennungen und Versöhnungen habe die Frau im Jahr 2020 die Beziehung endgültig beendet und habe sich einem anderen Mann zugewandt, was sie dem Angeklagten einige Wochen vor der Tat mitgeteilt habe, heißt es in der Anklage, die die Staatsanwältin am Dienstag verlas.

Das habe der Angeklagte jedoch nicht hinnehmen wollen, sagte die Staatsanwältin. Deshalb sei er am Morgen des 11. September zur Wohnung seiner Ex-Freundin gefahren, habe die neunjährige Tochter auf dem Weg zur Schule abgepasst und ihr die Wohnungsschlüssel abgenommen. Damit habe er sich dann in die Wohnung geschlichen, den neuen Freund der 27-Jährigen mit einem Messer bedroht und schließlich 28 mal auf sie eingestochen. Anschließend wählte er den Notruf und ließ sich von der eintreffenden Polizei widerstandslos festnehmen.

Ein Polizist, der als erster am Tatort war, sagte am Dienstag vor Gericht, der Angeklagte habe ihm von einem Selbstmordversuch berichtet. "Er sagte, er habe es nicht ertragen können, von seiner Freundin und den beiden gemeinsamen Kindern getrennt zu leben", sagte der Zeuge aus. Der Prozess wird am 30. März um 9.00 Uhr fortgesetzt.

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