Kiel.

Die Organisation massenhafter Corona-Schnelltests für Bürger stellt die Apotheken vor große Herausforderungen. "Wir gehen davon aus, dass der Ansturm der Bürger groß sein wird und größer als das, was wir im Moment leisten können", sagte der Geschäftsführer der Apothekerkammer Schleswig-Holstein, Frank Jaschkowski, am Montag der Deutschen Presse-Agentur in Kiel. Er hoffe, dass die Apotheken die benötigten Kapazitäten im März bis Ostern hin aufbauen können. "Aber von 0 auf 100 geht das nicht."

Der Bund bezahlt allen Bürgern ab sofort wöchentlich mindestens einen Schnelltest. Diese sind aber längst noch nicht überall durchgängig verfügbar. "Wenn wir jede zweite der 620 Apotheken im Land für dieses Projekt begeistern können, sind wir gut davor", sagte Jaschkowski. Rund 200 Apotheken im Norden seien bereits im Einsatz, um Mitarbeiter von Schulen und Kitas zu testen. "Das ist ganz gut angelaufen", sagte Jaschkowski. Aber die Bürgertests seien noch einmal personell und räumlich eine besondere Herausforderung. Nur wenige Apotheken seien aktuell in der Lage, die Nachfrage zu bewältigen.

Viele seien noch in der Findungsphase, sagte Jaschkowski. Es gebe noch Unsicherheiten zum Beispiel im Hinblick auf die Abrechnung, aber auch gute Beispiele. In Itzehoe etwa hätten vier Apotheken ein gemeinsames Testzentrum gebildet. Zum Teil würden auch Fitnessstudios angemietet. Im Übrigen sei zur Durchführung der Tests eine Beauftragung durch Gesundheitsämter und Kommunen erforderlich. "Darauf warten wir im Moment", sagte Jaschkowski. "Ich hoffe, dass dies bis morgen der Fall ist."

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