Sylt.

Der amtierende Bürgermeister der Gemeinde Sylt hat die erste Runde der dortigen Bürgermeisterwahl am Sonntag gewonnen, die erforderliche absolute Mehrheit aber verfehlt. Somit kommt es am 28. März zur Stichwahl auf der Nordseeinsel. Neben Nikolas Häckel (parteilos) erreichte auch Clemens Raab den zweiten Wahlgang.

Der 46-jährige gebürtige Sylter Häckel bekam nach dem amtlichen Ergebnis 46,7 Prozent der Stimmen. Der 42 Jahre alte Raab, der ursprünglich aus Schömberg im Nordschwarzwald (Baden-Württemberg) stammt und seit 2009 auf Sylt lebt, landete mit 32,5 Prozent dahinter. Er kandidierte für die CDU. Insgesamt traten drei Bewerber zur Wahl gegen den Amtsinhaber auf Sylt an.

Lars Schmidt, den die Partei Zukunft nominiert hatte, errang laut Wahlleitung 14,8 Prozent. Der Berliner Einzelbewerber Ralf Obluda-Kruber vereinte 6,0 Prozent der Stimmen auf sich. Die Wahlbeteiligung lag bei 52,2 Prozent und somit knapp unterhalb der Beteiligung im ersten Wahlgang bei der Bürgermeisterwahl 2014. Damals hatten 53,5 Prozent der Wahlberechtigten in der Gemeinde abgestimmt.

"Ich freue mich über das Ergebnis und auf die Stichwahl", sagte Häckel nach der Bekanntgabe der Zahlen. Er habe damit gerechnet, dass er nicht auf Anhieb mehr als 50 Prozent der Stimmen für sich gewinnt. Der Wahlkampf sei bisher fair gewesen, er hoffe, dass es so weitergeht. "Die Mehrheit der Bürger ist für einen Wechsel an der Verwaltungsspitze", sagte hingegen Raab. Das machten die Ergebnisse deutlich. Er sei froh, es in die Stichwahl geschafft zu haben. Nun wolle er die Wähler, die bisher nicht abgestimmt haben, für sich gewinnen.

Die Wahl war wegen der Corona-Pandemie deutlich ruhiger abgelaufen als bei vorangegangenen Bürgermeisterwahlen. Öffentliche Wahlpartys fielen aus. Bei der Bekanntgabe der Ergebnisse im Rathaus in Westerland waren am Sonntagabend rund 15 Menschen im Sitzungssaal, unter ihnen die Kandidaten, Vertreter von Gemeinde und Verwaltung sowie Journalisten. Zur 13 000-Einwohner-Gemeinde Sylt gehören die Ortsteile Westerland, Keitum, Rantum, Tinnum, Archsum und Morsum.

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